Speichenlänge berechnen & Anleitung zum Einspeichen

1
Felgendurchmesser am Nippelsitz
Felgendurchmesser beim Fahrrad mm
2
Lochkreisdurchmesser der Nabe
Lochkreisdurchmesser der Nabe beim Fahrrad
links (mm)
rechts (mm)
3
Abstände Nabenflansch zur Laufradmitte
Abstände Nabenflansch zur Laufradmitte bei Fahrrädern
mm (links)
mm (rechts)
4
Speichenlöcher des Laufrads
5
Gewünschte Überkreuzungen
links
rechts

Du benötigst Speichen der Länge mm (links) und mm (rechts) .

Wie Du das Laufrad in 6 Schritten selbst einspeichst erfährst Du in unserer Anleitung !

Laufrad einspeichen - Eine Anleitung in 6 Schritten

Zugegeben – es gehört schon zu den erweiterten Fähigkeiten eines Hobbyschraubers, ein Laufrad einzuspeichen. Was auf den ersten Blick ziemlich kompliziert aussieht, ist auf den zweiten Blick aber schon gar nicht mehr so schlimm.

Wir zeigen euch in sechs einfachen Schritten, wie ihr eine bewährte Dreifachkreuzung hinbekommt:

Anleitung zum Einspeichen des Fahrrads Schritt 1
Schritt 1
Anleitung zum Einspeichen des Fahrrads Schritt 2
Schritt 2
  1. Die erste Speiche wird an der Felge in das linke Loch neben dem Ventil gesteckt. Drei Löcher werden ausgelassen und die nächste Speiche wird eingehängt. An der Nabe werden die Speichen von oben in jeden zweiten Flansch gehängt. So verfährt man, bis sieben Speichen angebracht sind. Die Nippel sollten so aufgeschraubt sein, dass noch etwa 2 mm Gewinde zu sehen ist.
  2. Um den Neigungswinkel der Speichen einzustellen, die Speiche festhalten und die Nabe soweit es geht im Uhrzeigersinn drehen.
Anleitung zum Einspeichen des Fahrrads Schritt 3
Schritt 3
Anleitung zum Einspeichen des Fahrrads Schritt 4
Schritt 4
  1. Jetzt werden weitere Speichen in die freien Löcher an der Nabe eingehängt. Allerdings von unten. Die Speiche nach links drehen, so dass sie mit insgesamt drei der bereits eingehängten Speichen kreuzt. Die ersten beiden werden oberhalb gekreuzt, die dritte unterhalb. Die Speiche wird dann in das mittlere freie Loch eingehängt. Mit den restlichen Speichen wird analog verfahren, bis an der Nabe kein Loch mehr, und an der Felge jeweils das zweite Loch frei ist. Jetzt wird das Laufrad umgedreht, um die andere Seite einzuspeichen.
  2. Jetzt wird das Laufrad umgedreht, um die andere Seite einzuspeichen. Die Speichen der Gegenseite bilden mehrere große und kleine „V“. Die erste Speiche wird am Scheitelpunkt eines großen V in der Nabe von oben eingehängt. An der Felge wird die Speiche in das Loch eingehängt, welches gegen Uhrzeigersinn links in der Mitte des kleinen V liegt.
Anleitung zum Einspeichen des Fahrrads Schritt 5
Schritt 5
Anleitung zum Einspeichen des Fahrrads Schritt 6
Schritt 6
  1. In jedes zweite Flanschloch an der Nabe werden wie unter Punkt 5 beschrieben weitere Speichen eingehängt.
  2. Jetzt werden die Speichen wieder von unten in die Nabe eingehängt. Man dreht die Speiche im Uhrzeigersinn bis sie drei montierte Speichen kreuzt, die ersten beiden oben, die dritte unten. Siehe Punkt 3. Jetzt sollten alle Löcher mit Speichen belegt sein.

Hat das Laufrad nur einen kleinen Achter – eiert es also herum – kann man versuchen, es über die Speichenspannung wieder zu zentrieren. Dazu braucht man lediglich den passenden Speichenschlüssel und etwas Gefühl. Man sucht die Stelle mit dem größten Schlag und spannt, bzw. entspannt die zentrale Speiche und zwei Speichen vorher und nachher. Ist der Schlag nach links, muss man logischerweise die Speichen spannen, die nach rechts ziehen und umgekehrt. Ob die Speichenspannung gleichmäßig ist kann man zumindest grob daran erkennen, wenn alle Speichennippel gleich weit hinaus ragen.

Speichen an Fahrrädern

Jetzt haben wir in mühevoller Kleinstarbeit beide Laufräder eingespeicht. Schön. Aber wozu eigentlich? Was haben Speichen für eine Funktion? Die Antwort ist recht simpel: Sie geben dem Rad Stabilität und sind wichtig für die Kraftübertragung von der Nabe auf das Rad. Die Speichen werden ausschließlich über Zug belastet und verformen sich durch ihre Eigensteifigkeit kaum. Die meisten Speichen sind rund und haben einen Querschnitt von 2 mm mit einem gerollten Gewinde und einem Bogen von etwa 95°, der in der Nabe befestigt wird.

Höherwertige Speichen, die mit starken Belastungen zurechtkommen müssen, haben oft einen kleineren Querschnitt von 1,8 mm im geraden Teil und/oder einen größeren Querschnitt im Bogen. Dadurch können sie sich minimal dehnen und Stöße besser absorbieren. Darunter leidet allerdings die Steifigkeit und dadurch wiederrum die Kraftübertragung, weshalb solche Speichen eher im Mountainbikesport zum Einsatz kommen. Speichen mit verstärktem Bogen und gleichbleibendem Durchmesser werden als Eindickend-Speichen und Speichen mit dünnerem Mittelteil werden als Doppeldickend-Speichen bezeichnet. 3D-Speichen haben ein dünneres Mittelteil und einen dickeren Bogen.

Darüber hinaus gibt sogenannte Messer- oder Aerospeichen, die keinen runden Querschnitt haben, sondern flach sind. Sie sollen den Luftwiderstand senken, was allerdings nur funktioniert, wenn sie präzise ausgerichtet sind.

Art der Einspeichung

Man unterscheidet prinzipiell zwischen zwei Arten der Einspeichung: Radial und Tangential. Bei der radialen Einspeichung stehen die Speichen gerade zur Nabe, was vor allem für die Steifigkeit ein großes Plus ist. Diese Art ist aber nur bei Vorderrädern mit Felgenbremse empfehlenswert, da sie weniger gut geeignet ist, Kräfte von Scheibenbremsen und Antriebskräfte aufzunehmen. Außerdem kann so eine Gewichtsersparnis erreicht werden, da radial eingespeichte Felgen kürzer sind.

Laufrad mit radialer Einspeichung senkrecht zur Nabe
Laufrad mit radialer Einspeichung
Laufrad mit tangentialer Einspeichung und Zweifachkreuzung
Laufrad mit tangentialer Zweifachkreuzung

Bei der tangentialen Einspeichung sind die Speichen überkreuz angelegt. Hier wird wiederrum in drei Formen unterschieden:

  • Dreifach gekreuzt: Der Klassiker, den wir auch in unserer Anleitung beschreiben. Diese Form ist ein guter Kompromiss zwischen Leichtbau und Steifigkeit und sollte vor allem für schwerere Fahrer ab 75 kg ein absolutes Muss am Hinterrad sein.
  • Einfach- bzw. zweifach gekreuzt: Vor allem für leichtere Fahrer eine Option, da die Gewichtsersparnis hier höher ist.
  • Kombination zweifach- und dreifach: Wer es ganz genau mag, der kann am Hinterrad sowohl eine Zweifach-, als auch eine Dreifach-Einspeichung anwenden. Antriebsseitig wird dreifach gespeicht, um die dort auftretenden höheren Kräfte abzufangen und auf der anderen Seite kommt die leichtere Zweifach-Variante zum Einsatz.

Nabe und Felge

Die weiteren zentralen Bauteile des Laufrads sind die Felge und die Nabe. Beide unterscheiden sich von Sportart zu Sportart, erfüllen aber primär immer den gleichen Zweck. Die Nabe besteht aus Achse, Lager und Nabengehäuse und kann um eine Bremse oder einen Freilauf ergänzt sein. Die Naben an Vorderrad und Hinterrad unterscheiden sich, das die Hinterradnabe den Zahnkranz aufnehmen muss, bzw. direkt das Getriebe enthält (Nabenschaltungsnabe). Zudem gibt es unterschiedliche Naben für Mountainbikes und Rennräder. MTB-Naben sind in der Regel etwas breiter (135 mm vs. 130 mm). Außerdem sind sie meist besser abgedichtet, dafür aber auch etwas schwerer.

Die Felge nimmt Schlauch , Reifen und Felgenband auf und wird über die Speichen mit den Naben verbunden. Es gibt verschiedene Felgentypen, die wichtigsten sind jedoch:

  • Drahtreifenfelgen für Mäntel mit Draht. Dieser setzt sich unter eine gebogene Kante in der Felge und wird durch den aufgeblasenen Schlauch fixiert.
  • Schlauchreifenfelgen, bei denen der Reifen mit Kitt direkt auf die Felge geklebt wird.

Neben dem Durchmesser – auf dem MTB entweder 26, 27,5 oder 29 Zoll, auf dem Rennrad 28 Zoll – ist die zweite wichtige Kennzahl die Maulweite. Sie differiert je nach Einsatzzweck und liegt zwischen 13 und 30,5 mm, wobei breitere Felgen eher im Mountainbikesport zum Einsatz kommen und stabiler gebaut sind, als Rennradfelgen, die gewichtsoptimiert sind.

Beim Rennradsport bzw. im Zeitfahren werden zudem Hochprofil- bzw. Aerofelgen gefahren, die ein besseres Verhältnis von Steifigkeit zu Gewicht haben und den Luftwiderstand minimieren sollen, was aber erst ab einer bestimmten Geschwindigkeit oberhalb der 35 kmh-Grenze funktioniert.

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