Wandern im Herbst

Wandern im Herbst

Inhaltsverzeichnis

Der Herbst – und vor allem der viel besungene „goldene Oktober“ – ist vielleicht die beste Jahreszeit, um Wandern zu gehen. Aber was macht das Wandern im Herbst eigentlich so perfekt? Was sollte man bei der Tourenplanung beachten, und welche Gebiete eignen sich besonders gut für Herbstwanderungen? Diese und viele andere Fragen beantwortet euch dieser Beitrag. Darüber hinaus war ich für euch unterwegs und habe mir ein paar Wanderungen angeschaut, die sich gut als Herbstwanderungen eignen.

Wandern im Herbst
Der Herbst verwandelt ganze Landstriche zu bunten Kunstwerken

Warum ist der Herbst bestens zum Wandern geeignet?

Im sogenannten goldenen Herbst, sprich Ende September bis Mitte/Ende Oktober, ist das Wetter in unseren Breiten oft noch recht stabil und angenehm warm. Mit größeren Wetterumbrüchen ist spontan nicht zu rechnen, gleichzeitig sind die Temperaturen aber schon deutlich angenehmer als im Hochsommer. Darüber hinaus verfärben sich in dieser Jahreszeit ganze Landstriche, das Gras wird wieder grüner und das Laub der Bäume nimmt langsam aber sicher seine typisch bunte Herbstfärbung an. Zusätzlich hat vor allem der frühe Herbst auch kulturell und kulinarisch viel zu bieten. Von der Obsternte bis zu Weinfesten gibt es vielerorts Veranstaltungen, deren Besuch sich bestens auch mit einer entsprechenden Wanderung kombinieren lassen. Diese Mischung macht den Herbst zu einer absolut attraktiven Jahreszeit für Wanderungen und Streifzüge durch die Natur.

Wandern im Herbst – darauf solltest Du achten

Für Herbstwanderungen eignen sich vor allem Mittelgebirge und tiefer gelegene Wanderreviere. Gerade im frühen Herbst können aber auch beispielsweise Touren in den Alpen sehr reizvoll sein. Je höher es allerdings in den Bergen hinaus geht, desto mehr muss auch mit einem vergleichsweise frühen Wintereinbruch und somit Schnee gerechnet werden. Dies gilt übrigens auch für exponierte Höhenlagen in den Mittelgebirgen. Gleichzeitig ist im Herbst die Fernsicht oft recht gut, es bietet sich daher definitiv an, Touren zu wählen, die nicht nur durch den Wald, sondern auch durch offenes Gelände, über Hügel und Aussichtsberge führen.

Für besonders lange Touren mit super vielen Höhen- oder Kilometern ist der Herbst allerdings nur bedingt geeignet, da die Tage im Herbst schon signifikant kürzer werden.

Für das Beispiel Stuttgart ergeben sich im Oktober grob folgende Tageslängen:

  • 1. Oktober: 11,6 Stunden
  • 15. Oktober: 10,8 Stunden
  • 31. Oktober: 9,9 Stunden

Alleine während des Oktobers wird der Tag also um rund 1 h 45 Min. kürzer. Wer im Herbst lange Touren plant, sollte das auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

Herbstwanderungen: Diese Ausrüstung brauchst Du

Um im Herbst zu wandern, benötigst du auf jeden Fall eine solide Wanderausrüstung. Diese richtet sich, wie bei jeder Tour, nach deren Charakter, Länge und besonderen Anforderungen. Eine gute Übersicht, was dabei im Gepäck sein sollte, bietet Dir unsere Packliste: Wandern Tagestour.

Gerade im Herbst ist es sicherlich sinnvoll, einen zusätzlichen Pullover oder eine leichte Jacke sowie Regenschutz im Gepäck zu haben. Während die Temperaturen im Tal manchmal noch fast sommerlich sind, kann es oben auf dem Berg mitunter schon vergleichsweise kalt sein. Gerade an Tagen mit unsicherem oder windigem Wetter ist es auf jeden Fall auch sinnvoll auf Zusatzkleidung zu setzen. Je nach Witterung können außerdem auch leichte Handschuhe, eine Mütze oder ein Röhrenschal angenehm sein.

Wo wandert es sich im Herbst denn eigentlich am besten?

In Deutschland gibt es zahlreiche Mittelgebirge, und alle sind gute Wanderreviere für Herbstwanderungen. Denn Herbstwanderungen können mit ganz unterschiedlichem Charakter, Länge und Schwierigkeitsgrad daherkommen. Je weiter vorangeschritten der Herbst dabei ist, desto eher sollte man Touren in gemäßigten Gebieten wählen. Auch sind im Herbst Touren durch Laubwälder besonders reizvoll, da sich dort oft ein prächtiges Farbenspiel bewundern lässt.

Lange Rede, kurzer Sinn, es gibt deutschlandweit (und auch darüber hinaus) unzählige Wandertouren, die absolut lohnend sind. Um zu verdeutlichen, was ich meine, stelle ich euch einfach einmal drei Touren vor, die aus meiner Sicht bestens als Herbstwanderungen geeignet sind.

Tourenvorschläge für Herbstwanderungen

Tour 1: Große Loffenauer Runde – Schwarzwald

Wer Lust auf eine ausgedehnte Tour hat, bei der es unterwegs ordentlich was zu gucken gibt, der wird im Nordschwarzwald fündig. In einem Seitental des Murgtals liegt der Erholungsort Loffenau. Hier gibt es nicht nur viel Ruhe und eine herrliche Landschaft, sondern auch eine Rundwanderung, die sich bestens für den Herbst eignet.

Die Tour im Überblick

  • Start und Ziel: Kurpark Loffenau, hier gibt es kostenfreie Parkplätze und die Bushaltestelle Loffenau Marktplatz
  • Länge: rund 13 Kilometer
  • Höhenmeter: ca. 700 hm im Auf- und Abstieg
  • Einkehrmöglichkeit: Kiosk Käppele, Höhengasthaus Teufelsmühle
  • Öffentliche Verkehrsmittel: problemlos, zahlreiche Verbindungen täglich. Mit Bus und Bahn Fahrzeit ab Karlsruhe HBF ca. 1 Stunde.
  • Mit Hund: machbar.
  • Beschilderung: überwiegend gut.
  • Weitere Informationen: Große Loffenauer Runde
Wegweiser Loffenauer Runde
Ein Wegweiser kurz nach Beginn der Tour

Anreise mit Bus und Bahn

Ich bin immer der Auffassung: Wenn man das Auto nicht braucht, darf es gerne zu Hause bleiben. Und so reise ich zu dieser Tour bequem mit Bus und Bahn an. Von meiner mittelbadischen Heimatstadt aus bedeutet das zweimal umsteigen und eine Fahrzeit von ca. 1,5 Stunden. Eine passende Verbindung gibt’s im Stundentakt, kommt man aus Richtung Karlsruhe, hat man sogar einen Halbstundentakt.

Der Bus spuckt mich in Loffenau direkt am Kurpark aus, hier ist der offizielle Startpunkt der Tour. Eine Hinweistafel informiert außerdem über den Wegverlauf und was die Tour im Allgemeinen so zu bieten hat. Hier gleich ein praktischer Hinweis: Der Wanderweg macht in bzw. am Rand von Loffenau mehrere Schleifen. Diese sind landschaftlich alle lohnenswert, wer jedoch mit den 13 Kilometern hadert, kann am Anfang und Ende der Tour durch den Ort abkürzen.

Heiter weiter nach oben

Romantisches Tal, Wanderung im Herbst
Das romantische Tal ist ein echtes Highlight der Wanderung

Ich aber wandere den ganzen Weg, und zwar in der empfohlenen Richtung, also „rechtsrum“ im Uhrzeigersinn. Hierzu geht es für ein paar Meter entlang der Durchgangsstraße wieder „zurück“ und aus dem Dorf hinaus. Ein erster kleinerer Hügel ist schnell erklommen und der Weg führt in ein kleines, dafür aber vergleichsweise tief eingeschnittenes Tal. Einen wildromantischen Bach gibt es hier, nebst Wasserfall. Der Weg führt über den Bach und wieder ein kleines Stück nach Loffenau hinein, durch einen kleinen Park mit Pavillon und weiter hinauf zu einem Grillplatz und letztlich in den Wald. Der Weg steigt kontinuierlich an, ist dabei aber angenehm zu gehen. Nach insgesamt rund 3 Kilometern Strecke und etwa 250 hm im Aufstieg erreiche ich das Käppele. Hier muss man eine Landstraße queren, und es gibt hier außerdem auch einen Kiosk, an dem man sich mit kühlen Getränken versorgen kann.

Die Teufelskammern, Wandern im Herbst
Mysteriöse Löcher im Fels – die Teufelskammern

Der Weg wird schon bald ein wenig flacher, steigt aber immer noch merklich an. Alles zieht sich ein bisschen und nach nochmals ca. 3 Kilometern durch unterschiedliches Gelände führt der Weg am großen Loch und den Teufelskammern vorbei. Hierbei handelt es sich um stark erodierte Felsformationen, die kleinen Höhlen ähneln. Wer trittsicher ist, kann sich einen Teil der Felsen auch direkt anschauen, für alle anderen bleibt aber der Blick vom Wanderweg aus.

Auf der Teufelsmühle und der Zick-Zack-Rückweg

Schlussendlich führt die Tour hinauf auf die Teufelsmühle, dem Hausberg von Loffenau. Und auf dem Gipfel ist einiges geboten. Hier gibt’s nicht nur ein Wanderheim, sondern auch ein Gasthaus, das Hungrige an Wochenenden mit allerlei Speisen und Getränken versorgt. Außerdem stehen an geeigneter Stelle mehrere „Bänkle“, auf denen man Ausruhen und Aussicht sowie Brotzeit genießen kann. Neben einer generell grandiosen Aussicht gibt es hier auch einen Turm, von dem aus man einen weiten Blick über die nach Westen hin auslaufenden Berge des Schwarzwalds hat. An Tagen mit guter Fernsicht kann man von hier aus problemlos auch die benachbarten Vogesen sowie den Pfälzer Wald sehen. Und noch etwas zieht Blicke auf sich, nämlich Gleitschirmflieger, die hier an geeigneten Tagen in großer Zahl ihren Flug über Loffenau und den Schwarzwald starten.

Blick von der Teufelsmühle auf Loffenau
Toller weiter Blick von der Teufelsmühle auf Loffenau und seine Umgebung

Von der Teufelsmühle führt der Weg zurück ins Tal, erst steil auf Zickzack-Wegen und überwiegend durch den Wald. Hier und da kommt man an Aussichtspunkten vorbei. Weiter unten, kurz vor dem Ort, wird das Gelände offener. Der Weg verläuft über Felder und Wiesen, einmal südlich an Loffenau vorbei, bevor es wieder in den Ort hinein und zurück zum Ausgangspunkt geht.

Tour 2: „Hochgehadelt“ – Schwäbische Alb

Die zweite Tour, die sich zum Wandern im Herbst eignet, führt mich auf die Schwäbische Alb, oder eigentlich an deren Rand. Rund 35 Kilometer südöstlich von Stuttgart liegt der Ort Bissingen an der Teck. Hier gibt es eine interessante Rundwanderung, die nicht nur durch eine wunderschöne Landschaft führt und herrliche Ausblicke ermöglicht, sondern auch noch mit einem angenehmen Maß an Geschichte punkten kann.

Die Tour im Überblick

  • Start und Ziel: Bissingen an der Teck (Bushaltestelle See) oder Wanderparkplatz „Hörnle“
  • Länge: rund 13 Kilometer
  • Höhenmeter: 580 hm im Auf- und Abstieg
  • Einkehrmöglichkeit: Burg Teck
  • Öffentliche Verkehrsmittel: problemlos, zahlreiche Verbindungen täglich. Mit Bus und Bahn in etwas mehr als einer Stunde vom Stuttgarter Hauptbahnhof erreichbar.
  • Mit Hund: kein Problem.
  • Beschilderung: überwiegend gut.
  • Weitere Informationen: HOCHGEHBERGE I »hochgehadelt«

Anreise und Start

Wegweiser und Infotafel am Parkplatz Hörnle
Wegweiser und Infotafel am Parkplatz Hörnle

Auch zu dieser Tour bin ich mit Bus und Bahn angereist. Hierdurch starte ich meine Wanderung bereits an der Bushaltestelle „See“ in Bissingen, was mir etwa einen Kilometer zusätzliche Wegstrecke beschert. Der erste Abschnitt der Tour führt hinauf zur Burg Teck, vorbei am Aussichtspunkt „Hörnle“, von dem aus man erstmalig einen Ausblick nach Norden und auf die umliegenden Berge hat. Außerdem gibt es einen Wanderparkplatz, der sich perfekt als Ausgangspunkt für alle eignet, die mit dem Auto anreisen. Der Weg führt mich daraufhin weiter zur Burg Teck, die hoch über dem Tal auf einem Zeugenberg der Schwäbischen Alb aufragt. In der Burg ist ein Wanderheim des Schwäbischen Alb Vereins untergebracht. Abgesehen davon kann man hier auch einkehren und Pause machen. Neben einem Restaurant mit saisonaler Küche bietet die Burg Teck einen Kiosk und Picknick-Tische.

Ein Auf und Ab zum Breitenstein

Blick vom Hörnle zum Breitenstein
Blick vom Hörnle auf den Breitenstein

Die weitere Wanderung verläuft entlang eines Höhenrückens, immer wieder abwechselnd fallend und steigend, bis ich schließlich an der Ruine Rauber ankomme, von wo aus man abermals eine gute Sicht über das Tal nach Norden hat. Der Weg führt weiter durch den Wald am Spitzigen Fels und am Bissinger Loch vorbei. Danach geht es über mehrheitlich offenes Gelände, und durch das Dorf Ochsenwang, bis hin zum Breitenstein. Hierbei handelt es sich um ein Felsplateau, das Teil des Albtraufs ist. Kein Wunder also, dass man von hier aus nicht nur einen atemberaubenden Blick über das Albvorland und die 400 m tiefer gelegenen Ortschaften hat. Auch die Burg Teck ist von hier aus gut zu sehen.

Schöner Ausblick vom Breitenstein auf die Burg Teck und die Umgebung

Rückweg

Vom Breitenstein folgt der teilweise steile Abstieg zurück nach Bissingen an der Teck. Wer mit dem Bus an- und abreist, hat hier bereits seine Tour beendet, für alle „Autofahrer“ folgt von Bissingen noch der Aufstieg aufs Hörnle.

Tipp: Die Bushaltestelle Bissingen See hat ihren Namen nicht ohne Grund, denn dort gibt es einen kleinen, öffentlich zugänglichen Badesee. Wer also an einem besonders warmen Herbsttag das Verlangen nach einer Abkühlung verspürt, kann hier vor der Rückfahrt noch baden gehen.

Tour 3: „Sentier des Roches“ – Vogesen

Für die dritte Tour habe ich unsere französischen Nachbarn besucht. Hoch über den Dächern von Munster (Elsass) und knapp 40 Autokilometer westlich von Colmar liegt die Passhöhe Col de la Schlucht. Hier gibt es nicht nur eine beeindruckende Landschaft, sondern auch den Sentier des Roches, zu Deutsch „Felsenweg“.  Dieser macht seinem Namen alle Ehre und ist aufgrund seiner Lage für eine anspruchsvolle Tour im frühen Herbst bestens geeignet. Ab November ist der Weg in der Regel gesperrt.

Die Tour im Überblick

  • Start und Ziel: Passhöhe Col de la Schlucht. Parkplatz und Bushaltestelle „Le Valtin – Col de la Schlucht“.
  • Länge: ca. 9,5 km
  • Höhenmeter: 470 hm im Auf und-Abstieg
  • Einkehrmöglichkeit: Marcairie du Frankenthal, Ferme-Auberge Les Trois Fours
  • Öffentliche Verkehrsmittel: Theoretisch möglich, aber umständlich. Es führen mehrere Buslinien durch und über die Vogesen, die „Navette des crêtes“. Die Fahrpläne der einzelnen Linien sind leider nicht mit dem Buchungssystem der Deutschen Bahn oder der SNCF verknüpft. Weiterführende Informationen gibt es bei fluo GrandEst. Fahrzeit mit Bus und Bahn ab Offenburg ca. 2,5 bis 3 Stunden.
  • Mit Hund: für Hunde gesperrt.
  • Beschilderung: ausreichend gut, die Symbole wechseln während der Tour.
Blick zum Cole de la Schlucht, Wandern im Herbst
Blick auf die Straße des Col de la Schlucht

Anreise und Start

Wer beim Wandern im Herbst was erleben will, trittsicher ist und Lust auf eine anspruchsvolle Tour in einer beeindruckenden Landschaft hat, der ist beim Felsenweg genau richtig. Dieser, beziehungsweise der Zugang, startet direkt am Col de la Schlucht, wo man auch parken kann. Hier ist gerade an schönen Tagen einiges geboten, nicht nur Wanderer, sondern auch Ausflügler, Radfahrer und Motorradfahrer zieht es hier her.

Vom Parkplatz am Col de la Schlucht führt der Weg zunächst einige Meter entlang der Straße Richtung Munster, um dann aber nach rechts abzubiegen. Der eigentliche Sentier des Roches oder auch Strohmeyer-Weg ist nur ein Teil dieser Runde und führt auf einem spektakulären Pfad am Vogesenkamm entlang. Der Weg ist von Anfang an schmal, wird in seinem Verlauf aber anspruchsvoller und ausgesetzter. Er quert Blockhalden, ist stellenweise in den Fels geschlagen, führt einmal sogar durch ihn hindurch. Man bewegt sich mehr oder weniger dauerhaft unter steil abfallenden Felswänden und muss (Stein-)Stufen und Treppen überwinden. Auch mehrere kleine Brücken führen über Bäche und Einschnitte im Gelände hinweg. An besonders ausgesetzten Stellen ist der Weg außerdem mit Geländern gesichert. Zusätzlich gibt es zwei Aussichtspunkte, die den Blick nach Osten über die Rheinebene ermöglichen. Alles in allem ordentlich Abenteuer auf vergleichsweise kurzer Strecke.

Felsenweg mit Steg und Geländer
Der Felsenweg mit Holzsteg und Geländer – hier geht es ganz schön steil runter

Vom Frankenthal hoch zum Col du Falimont

Nach rund 3 Kilometern habe ich den Felsenweg aber erfolgreich bewältigt und der Charakter der Wanderroute ändert sich schlagartig. Auf einem breiten Forstweg gelange ich schließlich nach nochmals etwa einem Kilometer Strecke zur Marcairie du Frankenthal, einer bewirteten Ferme, die regionale Speisen anbietet und somit der ideale Ort für eine Pause ist. Die Stärkung ist durchaus angebracht, denn der Streckenabschnitt von Frankenthal auf den Col du Falimont hat es in sich. Der Weg ist anfangs noch recht gemütlich, führt an einem kleinen Torfmoor vorbei, steigt dann aber schnell an und wird verblockter. Hier heißt es langsam gehen, Kräfte einteilen. Immerhin überwindet man auf diesem Abschnitt 270 Höhenmeter auf gerade einmal einem Kilometer Wegstrecke.

Rückweg zum Col de la Schlucht

Auf dem Col du Falimont angekommen, habe ich auch gleichzeitig den höchsten Punkt der Wanderung erreicht und die Tour wechselt ihre Richtung. Ich befinde mich jetzt also quasi auf dem Rückweg. Der Wegverlauf führt von hier aus weiter durch eine offene, aber gleichzeitig karge Landschaft. Zunächst leicht fallend, dann kurz leicht steigend und schließlich wieder fallend, schlängelt sich der vergleichsweise breite Pfad, immer auf dem Vogesenkamm bleibend, zurück zum Col de la Schlucht. Der Weg selbst ist nicht mehr sonderlich anspruchsvoll. Hierdurch habe ich nun endlich auch Gelegenheit, das Panorama, das sich nach West wie Ost immer wieder auftut, beim Gehen zu genießen. Wer Glück hat, sieht hier außerdem Gämsen, denn die sind in diesem Gebiet heimisch und je nach Tages- und Jahreszeit gut vertreten.

Blick vom Felsweg nach Osten
Wunderschöner Blick vom Felsweg nach Osten

Tipp: Das Elsass ist Weinbauregion und für seine gute Küche bekannt. Wer also nach der Tour Lust auf eine Einkehr und/oder eine Weinprobe hat, wird sicherlich in einem der Orte am Fuß der Vogesen fündig.

Bonus: Kaiserstuhl

Die letzte Tour ist keine festgelegte und bereits fertig ausgearbeitete Runde, sondern vielmehr eine Empfehlung für ein Gebiet, in dem es sich im Herbst wunderbar wandern lässt: Der Kaiserstuhl bei Freiburg. Mittendrin liegen beispielsweise die Orte Oberbergen und Schelingen, die einen hervorragenden Ausgangspunkt für (Rund-)Wanderungen darstellen.

Kaiserstuhl
Am Kaiserstuhl lässt sich nicht nur guter Wein anbauen, sondern auch wunderbar wandern!

Der Kaiserstuhl selbst ist ein kleines Mittelgebirge, etwa 15 Kilometer nordwestlich von Freiburg im Breisgau. Er ist vulkanischen Ursprungs und seine höchste Erhebung, der Totenkopf, kommt auf gerade einmal 556,8 Meter.  Das milde Klima, die terrassierte Landschaft und die Tatsache, dass es sich beim Kaiserstuhl um ein exzellentes Weinbaugebiet handelt, machen die Region zum idealen Gebiet für Herbstwanderungen. Und das auch noch im späten Herbst oder frühen Winter.

Wer also Lust auf eine Wanderung durch die Weinberge hat und auch im späteren Herbst nach Möglichkeit noch Sonne abbekommen will, der ist hier genau richtig. Der Kaiserstuhl ist generell mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen, auch eine Tour einmal quer durch den Kaiserstuhl stellt somit kein größeres logistisches Problem dar.

Nun aber zu euch!

Wo wandert ihr im Herbst am liebsten? Welche Tour ist in eurer Region besonders lohnenswert? Und welche Tour darf ich nicht verpassen, wenn ich mal wieder nach einer neuen Herbstwanderung suche? Schreibt doch einfach einen Kommentar!

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Bergfreundin Lisa

Kurztext: Ich bin nicht zum Bergsport gekommen, der Bergsport ist zu mir gekommen. Ende der 80er haben mir meine Eltern gezeigt wie man Ski fährt und Ende der 90er habe ich das Klettern im Verein gelernt. Seit meiner Jugend gehören außerdem Ski- und Hochtouren zu meinen festen Bergsportdisziplinen.

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