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Zwischen Eiger, Mönch und Jungfrau – das Millet Base Camp 2017

Inhaltsverzeichnis

Ein Biwak in der Station Eigerwand? Eine Kollektionsvorstellung im Herzen des Eiger? Mit den Bergführern von grindelwaldSPORTS zum geschichtsträchtigen Stollenloch der Nordwand? Ja, diese und weitere Punkte standen auf dem diesjährigen Eventplan des französischen Bergsportausrüsters Millet. Kein Wunder also, dass wir zwei Bergfreunde am Morgen des 11. Juni voller Vorfreude ins beschauliche Grindelwald zum Millet Base Camp 2017 aufgebrochen sind.

Eine Fahrt mit der Jungfraubahn

Die Bergfreunde beim Millet Base Camp 2017
Gespanntes Warten auf die Abfahrt. Foto: Rainer Eder

Was für die meisten asiatischen Touristen vermutlich zum elementaren Bestandteil ihrer persönlichen Grand Tour d’Europe gehört, ist für uns “Jungfrau-Jungfrauen” doch ein Highlight der besonderen Art. Kaum vorzustellen, unter welch immensen Entbehrungen und Herausforderung die Arbeiter von einst mit dem Bau dieser ingenieurstechnischen Meisterleistung im Jahr 1896 begonnen haben.

Über gut 9,3 km erstreckt sich der Stollen der Jungfraubahn heute von der kleinen Scheidegg über die weltbekannte Station Eigerwand bis hinaus auf’s Jungfraujoch auf 3.454m über dem Meer. Dass die Station Eigerwand selbst mittlerweile nicht mehr im offiziellen Fahrplan der Zahnradbahn angesteuert wird, ist hingegen gar nicht mal so vielen Leuten bekannt. Umso exklusiver gestaltet sich also unser Aufenthalt in eben diesem Stollen – fernab der sardinenartig vorbeiziehenden Touristenströme.

Vom Biwak im Stollen zur Kollektionsvorstellung Sommer ’18

Die Bergfreunde beim Millet Base Camp 2017
Ausstieg in die Eiger Nordwand über das berühmte Stollenloch. Foto: Rainer Eder

Dass das Herz von Millet nicht nur für die Berge schlägt, sondern seinen ganzen Spirit, seine eigene DNA aus dem Bergsport zieht, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass hier keine Mühen gescheut werden, uns die angehende Sommerkollektion an diesem ganz besonderen Ort zu präsentieren. Bevor es jedoch soweit ist, geht es nach einer reichhaltigen Stärkung zunächst einmal dem absoluten Highlight des Events entgegen: ein zehnminütiger Abstieg mit den Bergführern von grindelwaldSPORTS durch den Stollen der Bahn hinab zum in der Geschichte des Alpinismus bekannt gewordenen Notausstieg in der Eiger Nordwand.

Viel kann man über dieses Stollenloch im unteren Drittel der Wand lesen, viel darüber im Fernsehen und im Internet sehen – selbst einmal dort zu stehen, ist allerdings nicht nur für uns als Kletterer und Tourengeher, sondern vermutlich auch für jeden anderen Menschen, der eine nicht so stark ausgeprägte Passion für den Bergsport besitzt, ein schlichtweg atemberaubendes Erlebnis. Am Seilgeländer gesichert, hängen wir uns also für ein paar Augenblicke in diese beeindruckende Wand und genießen den Sonnenuntergang am Horizont…

Die Bergfreunde beim Millet Base Camp 2017
Schaut doch nach purem Luxus aus. Die Aussicht ist es auf jeden Fall Wert.

Spät am Abend folgt bei einem gut gekühlten Bier im etwa 0 Grad angenehm temperierten Stollen die bereits angekündigte Vorstellung der neuen Kollektion. Soviel sei an dieser Stelle bereits verraten: sowohl in den Segmenten Alpinismus, Trekking und Bergwandern bis hin zum Trailrunning lassen die Produkte so gut wie keine Wünsche in puncto Funktionalität, Style und Design offen. Kein Wunder, arbeiten die Jungs und Mädels von Millet doch seit Jahren eng mit den renommierten Bergschulen von Chamonix und Grindelwald zusammen.

Stippvisite auf der Mönchsjochhütte

Tags drauf steht nach dem Abbau des Base Camps die Fahrt zum Jungfraujoch auf dem Plan. Wenn uns das Wetter nun keinen Strich durch die Rechnung gemacht hätte, wären wir in mehreren Gruppen zum Schneeschuhwandern bzw. zum Spaltenrettungstraining aufgebrochen.

Die Bergfreunde beim Millet Base Camp 2017
Unterwegs zur Mönchsjochhütte. Foto: Rainer Eder

So heißt es stattdessen, schnell und organisiert umzudisponieren, ein Materiallager einzurichten, uns durch die Ströme besagter asiatischer Touristen zu kämpfen und nach dem Frühstück zu einer -wenn auch sehr kurzen, aber dennoch schönen- Tour zur Mönchsjochhütte aufzubrechen. Die gelegentlich durchbrechende Sonne sorgt hier immerhin ansatzweise für einen Eindruck davon, wie weitläufig dieses Gebiet rund um den großen Aletschgletscher, um Mönch und Jungfrau sein muss.

Safety first

Nach einer warmen Suppe auf der Hütte, viel Small Talk und dem einen oder anderen Meet and Greet geht es schließlich wieder hinab ins Tal. Und das auch nur, weil uns am Nachmittag gleich das nächste Highlight zum Abschluss des Events erwartet. Im Klettergarten Gletscherschlucht kurz außerhalb von Grindelwald landen die beiden angeforderten Rettungshelikopter von Air Glaciers auf einer Grünfläche wenig unterhalb der Sportkletterrouten.

Die Bergfreunde beim Millet Base Camp 2017
Eindrucksvoll ging es zu bei der Rettungsübung. Foto: Rainer Eder

Im Rahmen einer Übung demonstrieren uns Piloten sowie Bergretter hier die Bergung zweier Kletterer mit Hilfe der Long Line aus der Wand. Und das Ganze mit einer verdammt beeindruckenden Präzision und Perfektion. Nicht zuletzt erfordert die Absprache zwischen dem Piloten, seinem Einweiser an der Winde und dem Bergretter 60 Meter unterhalb des Heli einiges an Absprache, Erfahrung und Koordination. So kommen unsere beiden “Verunfallten” wenige Minuten später wieder wohlbehalten im Kreise der Gruppe an. Die zweite Crew steht derweil auf Abruf bereit, um im Falle einer echten Alarmierung direkt losfliegen zu können. Da diese glücklicherweise ausbleibt, verbringen wir den Rest des Nachmittages mit Fragen und Antworten an die Besatzungen sowie dem einen oder anderen Blick in die Helis.

Die Bergfreunde beim Millet Base Camp 2017
Diesen Augenblick muss man einfach festhalten. Foto: Rainer Eder

So bleiben am Ende des Millet Base Camps 2017 viele einmalige und unvergessliche alpine Eindrücke bestehen – nicht nur von den Fähigkeiten und Einsatzmöglichkeiten der Bergretter, nein, das ganze Event war ein voller Erfolg. Eiger, Mönch und Jungfrau haben hier ebenso ihren Teil dazu beigetragen, wie das gesamte an der Organisation beteiligte Team von Millet, grindelwaldSPORTS und Air Glaciers. An dieser Stelle nochmals vielen Dank dafür und ein allseitiges Berg Heil!

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Bergfreund Jan

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