Während die meisten Mountainbiker ihre Bikesaison mit letzten Touren in der wärmenden Herbstsonne beenden, gibt es einige Radfahrer, die auch bei Schnee und Eis nicht aufs Bike verzichten wollen oder Rides im Winter sogar besonders spannend und herausfordernd finden. Ganz egal, zu welcher Sorte Mountainbiker der Einzelne gehört. Irgendwann im Herbst ist die Entscheidung fällig: Soll ich mein MTB winterfest machen und bis zum Frühjahr optimal einlagern? Oder soll ich mein MTB für Touren im Winter in Schnee und Eis vorbereiten?
Tipps, um das MTB winterfest zu machen und für den Winter einzumotten
Das nach der letzten Tour im Herbst mit Schlamm und Schmutz verkrustete MTB einfach in der Garage abzustellen und im Frühjahr zu erwarten, dass alles am Fahrrad noch bestens funktioniert und man direkt in die neue Bikesaison starten kann, ist mehr als unwahrscheinlich. Stattdessen sollte man das Fahrrad zunächst sehr gründlich putzen, bevor man es fachgerecht für den Winter einlagert. Mit lauwarmem Wasser, Eimer, Putzschwamm und diversen Bürsten, für die schwer zugänglichen Ecken und Winkel an der Schaltung und an der Federung gelingt das besonders gut. Spezielle Reiniger für Rahmen oder Fahrradkette helfen bei hartnäckigem Schmutz und bringen die edlen Komponenten so richtig schön zum Glänzen. Bike Wash Reiniger von Muc-Off leisten zum Beispiel hervorragende Dienste bei der Grundreinigung des Mountainbikes.
Vorsicht ist bei der Reinigung mit Wasserschlauch oder Hochdruckreiniger geboten. Dabei könntest du Lager und andere empfindliche Teile am Mountainbike beschädigen oder zerstören. Deshalb ist die manuelle Wäsche eher zu empfehlen. Das Rad zum Schluss mit einem weichen Wasserstrahl aus dem Gartenschlauch abzuspülen, ist aber kein Problem. Je nach Belieben kann das Bike danach mit einem weichen Tuch getrocknet, auf Hochglanz poliert oder einfach luftgetrocknet werden. Es sollte allerdings vor dem „Winterschlaf“ komplett trocken sein.
Das Fahrrad reinigen, wichtige Teile prüfen und winterfest einlagern
Nach der Reinigung des Bikes checkt man es auf lockere Speichen, Naben, Tretlager, Pedale, etc. Alle losen oder gelockerten Parts müssen wieder nachgezogen und gegebenenfalls neu justiert werden. Das vermeidet Frust und Pannen bei der ersten Tour im Frühjahr. Besonderes Augenmerk gilt natürlich der Bremsanlage, der Schaltung und allen Federungen und Dämpfern.
Falls manche Parts schon stark verschlissen sind, wie beispielsweise Seilzüge oder Bremsscheiben, ist jetzt der ideale Zeitpunkt für Reparatur und Ersatz. Für alle anderen beweglichen Teile, Lager und Dichtungen gibt es zum Saisonende eine pflegende Behandlung mit Öl und Fett. So bleiben die Dichtungen geschmeidig und bekommen keine Risse und Lager und bewegliche Parts sind vor Feuchtigkeit besser geschützt.
Eine Ausnahme gilt bei Bikeparts aus Carbon, denn Carbonteile darf man nicht fetten oder ölen. Für die Pflege der Carbonteile gibt es spezielle Montagepasten für Carbon. Generell sollte das Mountainbike über den Winter an einem möglichst trockenen und gut belüfteten Ort gelagert werden. In einem feuchten Kellerraum, im Freien oder in der Gartenhütte ist das Bike der Feuchtigkeit stärker ausgesetzt. Wer die Möglichkeit hat, sollte das Bike am besten im Haus oder der Wohnung, in einem trockenen Keller oder Fahrradkeller lagern.
Tipps für die MTB Pflege im Winter
Für alle Mountainbiker, die auch im Winter auf keinen Fall auf regelmäßigen MTB-Spaß verzichten möchten, sind folgende Tipps und Anpassungen am Mountainbike hilfreich, um bei Eis und Schnee noch mehr Fahrvergnügen zu haben. Durch die Kälte, den Schnee, das Eis und natürlich auch durch das Streusalz auf den Straßen sind Mountainbikes im Winter starken Belastungen ausgesetzt. Vor allem das Salz auf den Straßen frisst sich regelrecht in sämtliche Dichtungen, Schrauben und Gelenke. Deshalb fällt die Pflege des Bikes im Winter intensiver aus als im restlichen Jahr. Neben der regelmäßigen Reinigung (so wie oben beschrieben) und einer sehr guten Trocknung nach jeder Tour, ist die Pflege der Parts, das Ölen und Fetten in kurzen Intervallen, sowie die Kontrolle auf Verschleiß und Beschädigungen sehr wichtig.
Die ideale Pflege für Mountainbikes im Winter ist die Reinigung nach jeder Tour mit Kontrolle und Wartung aller beweglichen Teile und Dichtungen. Lager am Mountainbike, wie sie meistens am Steuersatz, an den Radnaben und am Tretlager verbaut werden, sind in der Regel nicht offen, sondern geschlossen. Sie müssen daher nicht mit extra Fett gewartet werden. Etwas Öl auf dem Lager hält jedoch die Feuchtigkeit fern und hat so einen schützenden Effekt. Das bei der MTB-Pflege verwendete Öl und Kettenöl sollte für feuchte Bedingungen geeignet sein. Andernfalls kann es passieren, dass das Öl zu schnell von der Kette und Schaltung abgewaschen wird. Der Einsatzbereich und die Spezifikationen sind bei jedem Fahrradöl angegeben, so dass Mountainbiker sofort erkennen, ob es sich um ein Öl für trockene Bedingungen oder für nasses Wetter handelt.
Aufgepasst: kein Öl auf die Bremsen!!!
Beim Ölen der Dichtungen, Gewinde und Gelenke am Mountainbike muss unbedingt darauf geachtet werden, dass kein Öl auf die Bremsscheiben oder die Bremsbeläge gelangt. Falls das passieren sollte, werden die Beläge unbrauchbar und sie haben keinerlei Bremswirkung mehr. Deswegen sollte man die Bremswirkung nach jeder Wartung vorsichtig prüfen, bevor man damit zum nächsten Downhill startet. Aus dem gleichen Grund sollten Mountainbiker für ihre Fahrradkette auch nur spezielle Fahrradöle verwenden und keine „Haushaltsöle“, wie zum Beispiel WD-40 oder Ballistol. Diese sind sehr dünnflüssig und können während der Fahrt bis an die Bremsanlage spritzen. Eine rapide nachlassende Bremswirkung oder ein kompletter Ausfall der Bremse können die fatalen Folgen sein. Auch bei der Pflege von Lagern und Dichtungen sind spezielle Fahrradöle die bessere Wahl, da die „Universal-Öle“ zu Beschädigungen der Dichtungen und Gummiteile am Mountainbike führen können.
Winterreifen für noch mehr Spaß
Neben intensiverer Pflege im Winter können Mountainbiker durch gewisse Anpassung den Fahrspaß im Winter verbessern. Je nach Bike und Einsatzbereich fallen die Anpassungen natürlich unterschiedlich aus, aber eine Optimierung des Grips durch Winterreifen für Mountainbikes ist sowohl bei Touren im Gelände, als auch im alltäglichen Winterbetrieb eine super Möglichkeit, um mit wenig Aufwand einen tollen Effekt beim Fahren auf Schnee zu erzielen. Ob Reifen mit Spikes, die auch auf sehr rutschigem Untergrund guten Halt bieten oder grobstollige Downhillreifen – Mountainbiker haben die Qual der Wahl. Beliebt für Fahrten im Gelände ist auch ein breiter Vorderreifen mit verringertem Luftdruck und ein schmaler Hinterreifen mit bissigem Profil, der sich wie eine Schaufel durch den Schnee gräbt und für stabilen Vortrieb sorgt. Das Bike mit kurzen Schutzblechen oder Mudguards auszustatten hilft im Winter, weniger Schnee, Eis oder Matsch im Gesicht, auf dem Rücken und vor allem zwischen den beweglichen Teilen von Schaltung und Bremse zu sammeln.
1 Kommentar zum Artikel
Servus, ein wirklich schöner Post. Wie lange schreibt man an so einem Beitrag?