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Der New Balance Fresh Foam X Hierro V7 im Test

Inhaltsverzeichnis

An diesen wunderschönen (und manchmal matschigen) ersten Herbsttagen 2022 durfte ich die Fresh Foam X Hierro V7 (im Folgenden kurz Hierro V7) Offroad-Laufschuhe von New Balance testen.

Wie der Modellbezeichnung zu entnehmen ist, handelt es sich bereits um die siebte Generation dieser Laufschuhe; das Modell hat also schon ein paar erfolgreiche Saisons und entsprechende Optimierungen hinter sich. Für Läuferinnen gibt es eine Women’s Version des Hierro V7.

Läufer mit dem New Balance Hierro V7 auf einem Waldtrail.
Der Hierro V7 ist bestens für Offroad Action geeignet.

Herstellerangaben und Konstruktion

New Balance sehen die Hierro V7 als ideale Lösung für alle, die sich beim Laufen abseits geteerter Straßen am wohlsten fühlen. Entsprechend werden die Schuhe als gute Lösung für Läufer, die sich gern auf unbegangene Pfade wagen und es dort unter anderem mit unebenem Gelände, Geröll, Feuchtigkeit und anderen Hindernissen zu tun bekommen, beworben.

Vibram Megagrip Sohle

Die Sohle kommt von Vibram und hört auf den klangvollen Namen Megagrip. Nomen est omen? Hoffentlich! Die Gummimischung der Sohle ist laut Vibram dahingehend optimiert, dem Läufer unvergleichlichen Grip zu bieten, und zwar egal, ob auf feuchtem oder trockenem Untergrund.

Das Profil der Sohle ist entsprechend kräftig, wobei die Knubben vergleichsweise weite Abstände zueinander aufweisen. Das ist gut für matschige Bedingungen, denn die Sohle soll sich ja nicht mit Schmodder zusetzen, sondern die Trittfestigkeit auch bei nass-schlammigen Bedingungen aufrechterhalten.

Und eine etwas weiter auseinander liegende Knubbenverteilung verhindert einerseits dieses Zusetzen, trägt andererseits aber auch zu einer verbesserten Selbstreinigung der Sohle in räudigem Wetter bei. 

Schutz, Atmungsaktivität und Komfort

Da wie erwähnt bei Geländeläufen auch mit auf dem Trail liegendem Gerümpel zu rechnen ist, hat der Hierro V7 einen zusätzlichen Schutz des Zehenbereiches am Vorderfuß. Das Obermaterial ist ansonsten eine unauffällige Mischung aus Synthetik und Mesh; leicht, atmungsaktiv und komfortabel, dabei aber dicht gestrickt.

Auch breiteren Vorderfüßen bietet dieser Laufschuh im vorderen Teil des Schuhs genügend Platz.

Fresh Foam X Dämpfung

Für ein möglichst komfortables Lauferlebnis sorgt die stark dämpfende Fresh Foam X Zwischensohle. Im Zuge des allgemein hohen Laufkomforts soll dieser spezielle, die Aufprallkräfte absorbierende Schaum dem Läufer auch eine sehr gute Langstreckentauglichkeit bieten.

Aufbau des New Balance Fresh Foam X Hierro die stark dämpfende Fresh Foam X Zwischensohle V7
Die stark dämpfende Fresh Foam X Zwischensohle macht den Hierro 7 zu einem komfortablen Laufschuh auf allen Untergründen.

Der Tester und seine Laufstrecke(n)

Meine Aktivität liegt bei etwa drei Läufen pro Woche, wobei die übliche Hausstrecke sechs bis neun Kilometer beträgt; ungefähr 1000 bis 1500 Meter davon werden auf asphaltierten Wegen zurückgelegt. Der Gelände-Part spielt sich dann auf Wirtschaftswegen zwischen Streuobstwiesen, Waldwegen und Trails ab, wobei 70 – 100 Höhenmeter hinauf und wieder runter überwunden werden wollen.

Die Trails, aber auch Teile der Forstwege können recht ruppig und mit großen Steinen sowie Wurzeln durchsetzt sein; im Wald liegt natürlich auch viel Totholz und Gerümpel rum, auf das Acht zu geben ist. Nach Regenfällen können, je nach Intensität, vor allem die Steigungen ordentlich matschig werden, was das Bergauflaufen, viel mehr aber noch den Downhill zur Herausforderung werden lässt. 

Insgesamt entspricht das herstellerseitig ausgeschriebene Profil – vielleicht ohne eine Anforderung an Langstreckentauglichkeit meinerseits – also ganz gut meinem Laufverhalten.

Der Hierro V7 auf den verschiedenen Untergründen

Laufen auf Asphalt

Wie oben beschrieben startet die Laufstrecke auf Asphalt als “Zubringer”, bis ich, je nach Streckenwahl, nach einem halben bis etwa dreiviertel Kilometer die Wiesen beziehungsweise den Wald erreicht habe; auf dem Rückweg nochmal dasselbe Spiel. 

Was vom Fleck weg auffällt, ist die wirklich gute Dämpfung, die gerade auf der unnachgiebigen Asphaltstrecke direkt zum Tragen kommt und diesen von mir nicht so geliebten Teil der Strecke sehr erträglich werden lässt.

Der New Balance Hierro V7 im Detail
Dank dem extra verstärkten Zehenschutz bremsen auch harte Äpfel auf der Wiese den Lauf nicht aus.

Laufen über Streuobstwiesen

Die erste Bewährungsprobe im Gelände sind dann die Wegmeter durch die Streuobstwiesen: die bekommen dieser Tage zusätzlichen Anspruch durch im Gras und unter dem Laub versteckt liegende, heruntergefallene Äpfel in unterschiedlichen Stadien des Verfalls. Da es früh am Morgen ist, ist der Untergrund auch noch taunass und rutschig.

Und bereits hier kommen die Talente des New Balance Fresh Foam X Hierro V7 voll zum Tragen: ich rutsche nicht ein einziges Mal aus! Die Äpfel werden, je nach Zustand, entweder zermatscht, oder die Sohle generiert, ihrem Namen alle Ehre machend, massiv Grip und lässt mich die fruchtigen Hindernisse problemlos überjoggen.

Und durch den guten Halt am Fuß war auch das – prinzipiell durchaus mögliche! – Umknicken auf der Apfelstrecke kein Thema. Die Zehenschutzkappe spielt ebenfalls bereits in der Obstwiese ihre Trümpfe aus, denn frontal mit voller Wucht aus Versehen und unvorbereitet gegen einen harten Apfel zu kicken kann durchaus wehtun.

Laufen im Wald

Die Eigenschaft, für ein sicheres Laufgefühl zu sorgen, hat sich auf der gesamten Strecke erhalten, berghoch wie bergab, feucht oder trocken. Einen matschigen Abhang, den man teils nicht mal spazierend hinab kommt, ohne auszurutschen, konnte ich entspannt laufen: zunächst etwas zögerlich (aus Erfahrung!), dann immer selbstbewusster und zuversichtlicher.

Auf dem Trail das Gleiche: weder nasse Wurzeln (sonst Gefahrenquelle Nr. 1 in diesem Bereich) noch die teils kohlkopfgroßen Steine oder herabgefallene Äste vermögen den Laufgenuss zu schmälern. Möglicherweise, also, jetzt ohne Anspruch auf wissenschaftliche Korrektheit, trägt auch hier die wirklich weiche Dämpfung zum insgesamt sehr komfortablen Lauferlebnis bei, indem nicht jede Unebenheit des Bodens kommentarlos an die Füße weitergereicht wird.

Auch auf losem Kiesuntergrund hält die Megagrip-Sohle, was sie verspricht, und ich kann rutschfrei alle derartigen Passagen durchpflügen. Schöne Details sind an der Stelle das dichtere Strickmaterial auf der Oberseite und die saubere Passform am Knöchel, denn so haben fiese kleine Steinchen kaum eine Chance, in das Innere des Schuhs zu gelangen.

Und nochmal über den Asphalt zurück

Nach getaner Arbeit geht’s, wie beim Hinweg, wieder über ein Stückchen Asphalt bis zur Haustür. Und während mir an der Stelle, vor allem nach der längeren Ausgabe der Tour, gern mal das ein oder andere Knie zwickt (teils sogar beide) oder ich die Fußgelenke spüre, merke ich auch nach wiederholten Feldversuchen mit dem Hierro V7 nix davon. So muss es sein!

Der New Balance Hierro V7 auf steinigem Untergrund
Die Megagrip Sohle hält den Schuh sicher auf dem Boden, die saubere Passform am Knöchel hält den Schuh sicher am Fuß.

Fazit

Ohne den New Balance Fresh Foam X Hierro V7 in alpinem (sprich: superhartem) Gelände getestet oder längere Läufe (>10km) mit ihm unternommen zu haben: meinen subjektiven Ansprüchen wird dieser Laufschuh gerecht

Während meiner Läufe wurde der Hierro V7 wiederholt nass, was insofern aber nie problematisch war, als meine Ausflüge relativ kurz sind, das Obermaterial die Feuchtigkeit auch recht gut vom Fuß weg hält und ansonsten ziemlich schnell zu trocknen scheint. Größentechnisch ist bei mir die Passform normal; ich habe meine übliche Größe bestellt und es nicht bereut.

Insgesamt kann ich dem Schuh einen sehr guten Tragekomfort attestieren, der für mich und auf den Strecken, die ich laufe, perfekt funktioniert hat. Hinsichtlich des Laufens im Gelände bieten New Balance mit dem Hierro V7 einen treuen und kompetenten Begleiter mit super Traktion für Mittelgebirgsläufer wie mich, die auf recht verschiedenen, gern mal feucht-rutschigen Untergründen bergauf und bergab unterwegs sind.

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Bergfreund Andreas

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