Bei kleinen und großen Wanderungen sind passende Rucksäcke für Wanderer und Outdoorsportler unverzichtbar. Sie bieten den nötigen Platz für alle wichtigen Ausrüstungsgegenstände, die wir auf Berg-, oder Gelände-Tour benötigen. Damit der Rucksack auch im voll beladenen Zustand schmerzfrei sitzt und sich den ganzen Tag unbeschwert auf dem Rücken tragen lässt, sollte der Wanderrucksack über ein gut einstellbares Tragesystem verfügen, sowie optimal zur eigenen Rückenlänge passen.
Gemessen wird die Rückenlänge vom siebten Halswirbel bis zum Beckenknochen. Der siebte Halswirbel ist in etwa auf Schulterhöhe. Während Trekkingrucksäcke und Tourenrucksäcke oft mit verschiedenen Rückenlängen angeboten werden, sind Daypacks für Wanderungen meist nur in einer Größe erhältlich. Je nach Hersteller weichen die Rückenlängen teilweise etwas ab, so dass sich es sich bei kurzem oder langem Rücken lohnen kann, nach speziellen Modellen Ausschau zu halten. Für die meisten Wanderer mit durchschnittlicher Rückenlänge sind die ebenfalls durchschnittlich bemessenen Rucksäcke fast immer passend.
Gepolsterte Tragesysteme und gute Belüftung
In der Regel verfügen Wanderrucksäcke über ein Tragesystem aus gepolsterten Hüft-, Brust- und Schultergurten. Alle Gurte lassen sich individuell und schnell einstellen und können auch auf Tour jederzeit problemlos nachjustiert werden. Schultergurte aus luftdurchlässigem Schaum und Mesh-Gewebe erlauben unter den Trägern eine besonders gute Ventilation.
Oft sind auch die gepolsterten Rückenplatten aus ähnlichen Materialien gefertigt. Zusätzlich ermöglichen spezielle Designs eine angenehme Frischluftzufuhr am Rücken. Durch die Struktur der Rückenpartie kann kühle Luft von unten einströmen und am Nacken wieder aus dem Rückenbereich austreten. Dieser “Kamin-Effekt” gewährleistet, dass Feuchtigkeit und überschüssige Wärme abtransportiert werden. Zudem dienen Netzrücken (wie der Name schon sagt) am Rücken für einen ständigen Abstand zwischen Rücken und Gepäck und für eine stärkere Luftzirkulation.
Kleine Raumwunder mit Organisationstalent
Der durchschnittliche Wanderrucksack bietet mit einem Volumen von etwa 20 Liter bis 30 Litern Stauraum genügend Platz für kurze Wanderungen, Tages- oder auch mehrtägige Hüttentouren (Zelt und umfangreiche Trekkingausrüstung mal ausgenommen). Von Wechselbekleidung über Proviant und Trinkflasche bis hin zu Wanderführer, Sonnencreme und Erste-Hilfe-Set findet die gesamte Wanderausrüstung in den einzelnen Fächern des Rucksackes ihren Platz.
Wanderrucksäcke sind meistens als Toploader mit Deckelfach oder mit einem rund durchlaufendem Reißverschluss aufgebaut. Beim Toploader mit Steckschnallen kann das Volumen leicht nach oben erweitert werden und Jacken oder Decken damit für den Transport praktisch unter dem Deckel verstaut werden. Umlaufende Reißverschlüsse lassen sich dagegen so weit öffnen, dass man ohne aufwendige Suche leicht bis zum Bodenbereich des Rucksackes gelangt. Aus diesem Grund sind einige Toploader seitlich auch mit einem zusätzlichen Reißverschluss ausgestattet. Dieser ermöglicht das Be- und Entladen auch ohne das Deckelfach öffnen zu müssen.
Zusätzliche Fächer für “Kleinkram” (Brille, Schlüssel, Geldbeutel, Trinkblase etc.), machen die Organisation der Ausrüstung noch einfacher. Für die Trinkflasche eignen sich die seitlichen Mesh- oder Balgtaschen, die mit Kompressionsriemen ausgestattet sind. Für das Trinksystem (Trinkschlauch und Trinkblase) gibt es entsprechende Öffnungen und Befestigungsösen. Ebenfalls beliebt und verbreitet sind Halterungen für Trekkingstöcke, sowie die am Hüftgurt integrierten Materialschlaufen und Kleinteile-Fächer.
Wanderrucksäcke mit integrierter Regenhülle
Neben einem passenden Tragesystem ist ein guter Regenschutz das wichtigste Merkmal eines funktionellen Wanderrucksacks. Als Regenschutz kommen entweder beschichtete Materialien oder Regenhüllen in Frage. Rucksäcke, die von innen mit einer PU-Beschichtung versehen sind, bieten bei leichtem Regen einen guten Grundschutz. Bei kräftigen Regenschauern und anhaltendem Dauerregen ist der Grundschutz dann allerdings passé, denn dann sickert die Nässe durch Reisverschlüsse und Nähte nach innen.
Damit es also gar nicht soweit kommt, dass der gesamte Rucksackinhalt mit Regenwasser durchtränkt ist, sind Regenhüllen ein praktischer Schutz. Sie schützen den gesamten Rucksack und decken auch alle Fächer und Reißverschlüsse ab. Oftmals sind die Regenhüllen schon im Rucksackboden integriert und lassen sich in ein paar Sekunden über dem Rucksack fixieren. Und dank ihrer gut sichtbaren Farbe machen sie dich auch bei schlechten Lichtverhältnissen etwas besser sichtbar.
Besonders effizient ist eine Kombination aus PU-Beschichtung im Rucksack und zusätzlicher Regenhülle. Der Rucksackinhalt bleibt damit auch bei äußerst nassen Wetterbedingungen sehr lange trocken. Wer allerdings auf absolute Wasserdichtigkeit Wert legt, ist mit einem wasserdichten Wanderrucksack mit Wickelverschluss bestens beraten.
Als praktische Alternative dienen wasserdichte Packsäcke. Alle Ausrüstungsgegenstände, die vor Wasser oder Schmutz geschützt bleiben müssen, werden im Packsack mit Wickelverschluss verpackt. Falls trotz aller Maßnahmen Nässe in den Rucksack eindringen sollte, sind sie auf diese Weise definitiv im Rucksack sicher.
Doch die eigentlich sehr praktische Regenhülle hat auch einen äußerst ungeschickten Aspekt: ist sie nämlich im Einsatz, sind die Fächer nicht mehr erreichbar. Das bedeutet, bei jeder Öffnung des Rucksackes muss die Regenhülle entfernt oder zumindest teilweise entfernt werden.
Und als Hinweis: Bei kleineren Rucksäcken sollten die Trekkingstöcke nicht am Rucksack befestigt bleiben, wenn die Regenhülle aufgezogen wird! Die Spitzen der Stöcke können ansonsten das leichte Gewebe der Hülle beschädigen.
Trekkingschirme als praktische Ergänzung
Regenhüllen sind beim Wandern immer mit im Gepäck und bieten so zuverlässigen Schutz. Trotzdem eignen sich leichte und stabile Trekkingschirme als eine hilfreiche Erweiterung der Wanderausrüstung.
Warum? Bei Regen schützen die meisten Wanderer ihren Rucksack mit einer Regenhülle und sich selbst mit einer Hardshelljacke. Doch trotz des Schutzes läuft das Wasser langsam am Nacken in Richtung Rückenpolster, sowie Schulter- und Hüftgurt. Ist das Tragesystem komplett durchnässt, dauert es meistens einige Stunden, bis alles wieder vollständig trocken ist. Wenn der Regen dann aufhört, stehen Wanderer folglich immer vor der unangenehmen Wahl, ob sie lieber unter ihrer Hardshelljacke schwitzen, oder lieber im T-Shirt mit nassen Schulterträgern und nasser Rückenplatte weiter wandern möchten.
An dieser Stelle kommt deshalb der hilfreiche Trekkingschirm zum Einsatz. Er schließt die Lücke perfekt und ist dadurch besonders für mehrtägige Touren geeignet. Viele Trekkingschirme lassen sich zudem am Tragesystem des Rucksacks so befestigen, dass die Hände frei bleiben, und das Gehen mit Stöcken problemlos funktioniert. Rückenplatte und Schultergurte bleiben angenehm trocken, und auch Gepäck und Wanderer sind besser vor Regen geschützt.
Spezielle Modelle für Damen und Kinder
Keine Gedanken müssen sich Wanderer in Bezug auf Stabilität, Tragfähigkeit und Haltbarkeit der Wanderrucksäcke machen. Die Hersteller von qualitativ hochwertigen Outdoor-Rucksäcken wie Vaude, Mammut, Ortlieb oder Osprey, verwenden sehr strapazierfähige Materialien und garantieren eine sehr gute Verarbeitung.
Zu beachten ist allerdings, dass es bei den Wanderrucksäcken Unterschiede für Männer und Frauen gibt. Diese Unterschiede liegen nicht nur im Design, sondern zeigen sich vor allem durch kürzere und schmalere Rückenbereiche, als auch ergonomisch gestaltete Schulterträger. S-förmig gestaltete Rucksackträger verhindern, dass die Gurte im Achselbereich scheuern oder im Brustbereich drücken. An Rucksäcken für Frauen sind die Hüftgurte in der Regel etwas breiter gefasst und weicher gepolstert. Außerdem gibt es bei den Frauenwanderrucksäcken das oft positiv empfundene Feature der höhenverstellbaren Brustgurte.
Die Wanderrucksäcke für junge Wanderer sind bezüglich Stauraum, Tragesystem und Design extra für Kinder optimiert. Schon für Kindergartenkinder bieten die Rucksackhersteller gut gepolsterte Rucksäcke mit praktischer Aufteilung. Für Kinder zwischen (etwa) fünf und sieben Jahren gibt es dann bereits vollwertige Wanderruckäcke, die sich in Funktionaltiät und Konstruktionsweise nur wenig von den Modellen für erwachsene Wanderer unterscheiden. Rückenlänge, Träger und Volumen sind dagegen optimal auf das jeweilige Alter und die individuelle Größe angepasst.
Fazit
Grundsätzlich kann man bei der Wahl des Wanderrucksacks nicht viel falsch machen. Wichtig ist vor allem, dass jeder für sich das richtige Tragegefühl und den passenden Regenschutz findet. Und ansonsten heißt es nur noch: frohes Wandern! 🙂