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Direct Alpine – technische Bergsteigerkleidung aus Tschechien

Inhaltsverzeichnis

Eigentlich erinnert die Gründungsgeschichte von Direct Alpine ein wenig an die der Bergfreunde: Zwei junge Gründer, die im Prinzip nichts lieber wollten, als den ganzen Tag am Fels zu verbringen, beginnen damit, sich mit der Ausrüstung und Bekleidung, die für ihr liebstes Hobby nötig ist, zu beschäftigen. Die zwei kletterbegeisterten besten Freunde Radek Novacek und Jirka Silka gründen im Jahr 1997 eine kleine Handelsfirma in Liberec, Tschechien. Und beginnen so die Geschichte der heute erfolgreichen Outdoor-Marke Direct Alpine.

Die Firma hat nach wie vor ihren Sitz in Liberec und produziert in momentan 13 Werkstätten in Tschechien die Mehrheit ihrer Modelle. Auch wenn Direct Alpine teilweise noch als echter Geheimtipp gilt, ist die Marke bereits ein kleiner Hoffnungsträger in der tschechischen Textilindustrie. Denn die hatte schon rosigere Zeiten. Vor fast hundert Jahren galt Tschechien als die Textilhochburg schlechthin. Damals schossen große Webereien und Stickereien förmlich aus dem Boden.

Das Land war bekannt für seine Textilindustrie, und viele Menschen fanden Jobs in der Produktion von oder im Handel mit Kleidung. Doch wie wir wissen, kommt nach dem Gipfel auch schnell wieder das Tal, und begann die tschechische Textilbranche nach dem zweiten Weltkrieg immer weiter zu schrumpfen, sodass sie Ende der Achtziger Jahre gerade mal noch 250.000 Personen beschäftigte.

Das klingt, als gäbe ich in den nächsten Zeilen einen ausführlichen Geschichtsunterricht zur wirtschaftlichen Lage in Tschechien. Sicherlich auch ein spannendes Thema, aber wir wollen uns ja mit der Marke Direct Alpine beschäftigen.

Funktionalität & Qualität  – Ganz ohne Schnickschnack

Mann mit Direct Alpine Ausrüstung
Für anspruchsvolle Touren eignen sich die Kollektionen durchaus.

Direct Alpine ist in erster Linie eine Marke, die hoch funktionale Outdoorkleidung für Bergsteiger herstellt. Die Bekleidung soll beim direkten Weg zum Gipfel, so das Motto, unterstützen, und vor Wind und Wetter schützen. Mitgründer Radek Novácek ist nach wie vor Designer der Produkte und weiß „was es heißt, bei schlechtem Wetter zu wandern“. Das Sortiment für Männer und Frauen ist überschaubar. Jedes Teil wird daher ausführlich  im Labor und vom Direct Alpine Test Team, bestehend aus erfahrenen Bergsteigern, getestet. Dabei werden  unter anderem Atmungsaktivität, Wasserdichtigkeit, Windbeständigkeit und Abriebfestigkeit geprüft.

Die meisten Hosen und Jacken im Sortiment haben eine körperbetonte Passform. Die Marke setzt auf hochwertige, innovative Materialien, wie Cordura, Innenfutter aus atmungsaktivem Coolmax, Dermizax und Gelanots. Letzteres ist in der Branche noch relativ unbekannt und wird nur von wenigen Marken eingesetzt. Das Material wird beispielsweise für die Oberschutzjacke GUIDE von Direct Alpine verwendet. Es ist undurchlässig für Wasser in Tropfenform, allerdings durchlässig für Wasserdampf. Der Stoff besticht also besonders in Sachen Atmungsaktivität.

Durch die hydrophile Struktur des Gelanots wird die entstehende Feuchtigkeit unter der Jacke angezogen und an die Außenseite geleitet. Je größer der Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenseite also ist, desto besser funktioniert dieser Prozess. Wenn es auf Ski-, Trekking- oder Klettertouren mal schweißtreibender wird, sollte die GUIDE ein guter Begleiter sein. Laut eigenen Angaben des Herstellers ist die GUIDE zu dem leichter als klassische Hardshelljacken. In unabhängigen Tests, wie vom Outdoor Magazin schneidet die Jacke sehr gut ab. Auch andere Produkte schneiden in den Tests gut bis sehr gut ab. So hat beispielsweise die FORAKER Wärmejacke den Outdoor Editor´s Choice Award 2016 gewonnen.

Produktionsstätte Tschechien

Frau am klettern mit Direct Alpine Ausrüstung
Ursprünglich war Kletter-Bekleidung der Hauptfokus des Herstellers, und ist entsprechend auch heute noch ein wichtiger Bestandteil des Portfolios.

Sowohl der Designprozess als auch die Produktion finden zu (fast) 100 Prozent in Tschechien statt. Dreizehn Werkstätten im ganzen Land arbeiten eng mit dem Design- und Entwicklungsteam zusammen. Die enge Zusammenarbeit und strenge Kontrolle kommen der Qualität der Produkte zugute.

Das „Made in Europe“-Label punktet rundum mit Transparenz und familiärer Unternehmenskultur. Gemäß des Mottos der Marke, wird auch beim Design auf unnötigen Schnickschnack verzichtet. Funktionalität, klare Linien, körperbetonte Passform und hochwertige Materialien stehen im Vordergrund, um nicht vom eigentlichen Ziel abzulenken: Den Berg zu besteigen.

Made in Europe – Aber wie steht´s um die Nachhaltigkeit?

Wer gerne in der Natur unterwegs ist, sollte natürlich auch respektvoll mit ihr umgehen. Und das beginnt nicht erst beim Vesper auf dem Gipfel, wenn man die Müsliriegelverpackung wieder mit nach unten nimmt, sondern bereits beim Kauf der Ausrüstung. Vor allem bei den Technologien, die Outdoorklamotten warm, wetterfest und wasserdicht machen, werden oft Chemikalien und Kunststoffe verwendet, die der Umwelt schaden. Allerdings wächst in der Outdoorbranche, womöglich gerade wegen der Liebe der Outdoor-Enthusiasten zur Natur, das Bewusstsein für die Auswirkungen der Produktion auf die Umwelt. Große Marken wie Vaude oder Patagonia machen Nachhaltigkeit zu einem der wichtigsten Prinzipien ihrer unternehmerischen Tätigkeit.

Direct Alpine Klamotten
Das schlichte Design mit farbigen Akzenten in Form der Reißverschlüsse ist typisch für das Direct-Alpine-Design.

Auch Direct Alpine hat in Sachen Nachhaltigkeit einiges vorzuweisen. Die Tatsache, dass die Marke in Europa beheimatet ist, hier produziert und auch die meisten Abnehmer in Europa sitzen, erspart lange Transportwege, und somit eben auch CO2-Emissionen. Einige Materialien sind bluesign® zertifiziert. Der unabhängige Gutachter verbessert und kontrolliert jede Phase der Produktion, um die Umweltbelastung der Textilindustrie zu verringern.

Ohne PFOA

Seit 2016 wird bei der gesamten Kollektion auf die umweltschädliche Chemikalie PFOA verzichtet und für 2020 ist das Ziel alle PFC-Verbindungen um 60 % im Vergleich zur Kollektion W18 zu reduzieren. Auch setzt Direct Alpine immer mehr recycelte Materialien ein. So gab es zum 20-jährigen Jubiläum der Marke die PATROL Bergsteigerhose, welche seit Firmenbeginn mit im Sortiment ist und mittlerweile als wahre Legende gilt, in der ECO Version. Das Material der PATROL ECO stammt aus einem Projekt zum Recycling alter Fischernetze und anderem Kunststoffabfall für die ökologische Produktion von Kleidung. In Sachen Langlebigkeit, Funktion und Komfort steht die „Ökoversion“ der traditionellen PATROL natürlich in nichts nach.

Mann mit leichter Outdoor-Ausrüstung von Direct Alpine
Der Hersteller wirbt mit besonders leichtem Tragekomfort.

Abgesehen von einzelnen  Nachhaltigkeitsprojekten wie diesem setzt Direct Alpine auch auf kleine Veränderungen, die Ressourcen sparen und die Umwelt schonen. So ist in Planung, für die Kollektion W20 alle Etiketten aus recyceltem Material herzustellen, Kunststoffverpackungen um 20 % zu reduzieren und alle Baumwoll-T-Shirts aus Bio-Baumwolle herzustellen. Auch im Logistik- und Produktionsprozess will Direct Alpine bis zum nächsten Jahr die Reduzierung des Lufttransports von Materialien um 50 % reduzieren. 1 % des Sortiments wird aufgrund aufwendiger Verarbeitungsprozesse, für die in Tschechien die Infrastruktur (noch) fehlt, außerhalb der EU produziert. Dieser Anteil ist durch die Fair Wear Foundation und nach OEKO-Tex 100 Standard zertifiziert.

Die Produktion innerhalb Europas spart nicht nur an CO2 Emissionen, sondern sorgt auch schon mal für Produktionsvoraussetzungen nach EU-Standards. Da die Produktion hauptsächlich in der Tschechischen Republik stattfindet, werden Arbeitsplätze geschaffen, und die wirtschaftliche Lage der Textilproduktion wird verbessert und unterstützt.

Fazit

Jacke mit Patches
Die Patches sorgen für verstärkten Schutz vor Nässe.

In Sachen Umweltschutz und Firmenethik geht es sicherlich immer noch ein Stück besser, fairer und ressourcenschonender. Allerdings gilt es nicht nur die absoluten Nachhaltigkeitsvorreiter für deren Aktionismus zu belohnen. Direct Alpine tut bereits einiges, um die Umwelt zu schonen. Die Marke befindet sich diesbezüglich ganz klar im soliden Mittelfeld, sie ist transparent und versteckt sich nicht hinter inhaltslosem „Green-Marketing“. Die Ziele sind klar definiert, dennoch scheint es den Gründern bewusst zu sein, dass sie (noch) kein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit sind.

Das Wichtigste ist und bleibt allerdings, ob der Nutzer problemlos auf den Gipfel kommt, ohne, dass Ausrüstung und Kleidung unnötig den Weg erschweren. Idealerweise sollte die Ausrüstung uns bei unserem Vorhaben unter die Arme greifen. Beim Kauf von Direct Alpine Artikeln können wir uns auf hochwertige Verarbeitung und auf ein langes Leben der Produkte verlassen. Gerade für anspruchsvolle Touren in den Bergen eignen sich die Jacken und Hosen mit ihren innovativen Membrantechnologien. Hier merkt man, dass die Produkte von anspruchsvollen Bergsteigern entwickelt wurden.

Auch wenn die Marke (noch) als Geheimtipp unter den Outdoor-Enthusiasten gilt, steigen Bekanntheitsgrad und Beliebtheit stetig. Das zeigen die sämtlichen positiven Tests und Berichte in der Welt der Outdoor-Blogs. Wenn Direct Alpine also weiterhin ihrem eigenen Motto getreu wirtschaften, dann geht es mit mit der Marke sicherlich weiterhin steil bergauf.

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Bergfreund Jörn

Wenn der Puls rast und die Landschaft an mir vorbei zieht, fühle ich mich am wohlsten. Egal ob zu Fuß oder auf dem Rad – und manchmal sogar im Wasser – Ausdauersport ist für mich die schönste Form der Freizeitbeschäftigung.

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