Dein ständiger Begleiter für den täglichen Bedarf: das WC im Van!

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Fast jeder redet gern über leckeres Essen und Trinken – das Resultat gehört zwar dazu, aber die Anzahl der Personen, die gerne über ihre Ausscheidungen sprechen, ist deutlich geringer, als die, die von Vino, Pasta und Pizza schwärmt. Was im täglichen Leben in der Regel unauffällig und höchst persönlich am sogenannten „Stillen Örtchen“ geschieht, ist beim Camping und Vanlife manchmal nicht ganz so einfach zu erledigen.

Ich fahr doch keine Fäkalien mit mir im Auto herum.“

Manche Camper vertreten die Auffassung, dass ein WC im Van nur überflüssige Platzverschwendung sei. Zum einen folgt diese Argumentation der Annahme, dass es ja quasi überall öffentliche Toiletten gibt, zum anderen scheinen manche auch zu denken, dass es ja kein Problem sei, wenn man seine Notdurft irgendwo in der Natur verrichtet. Wären alle Menschen gleichmäßig über die Landschaft verteilt, mag das sogar zutreffen.

Leider sind es aber oft die gleichen „versteckten Plätze“, die auf Wanderungen, an Kletterfelsen und hinter den Dünen am Surf-Strand zur inoffiziellen öffentlichen Toilette umfunktioniert werden. Dass es dort dann so aussieht wie an vielen Autobahnparkplatzplätzen, ist bei der hohen Besucherdichte also kein Wunder.

Auch „Richtig in den Wald zu kacken“ will gelernt sein. Bergfreund Jörn hat dieses Thema schon vor längerer Zeit eingehend recherchiert und hier im Basislager ausführlich beleuchtet. Hier gibt es auch die passende Lektüre in vollem Umfang dazu: U. K. Peters & K.-T. Raab: How to shit in the woods, Conrad Stein Verlag. Natürlich ist es wichtig zu wissen, wie man sich im Ernstfall Erleichterung in einer Notlage verschafft, und dabei möglichst wenig Spuren für die Nachwelt hinterlässt. Das sollte allerdings kein Freibrief sein, um sich nicht mehr mit dem Thema „WC im Van oder Wohnmobil“ auseinander setzen zu müssen.

Bad im Van bedeutet maximalen Komfort“

Je nach Van, Bus, Kastenwagen oder Wohnmobil fallen Art und Weise der Toilette sehr unterschiedlich aus. Ein größerer Kastenwagen vom professionellen Ausrüster oder ein klassisches WoMo verfügen meistens über ein eigenes Bad. Das ist zwar nicht sehr groß, aber es bietet in der Regel Platz für ein WC im Van, ein Waschbecken und ist oft sogar als Dusche verwendbar. Auch zum Trocknen von nassen Outdoorklamotten eignet sich die abschließbare Nasszelle hervorragend.

Van mit aufgestelltem Dach
Chemietoilette, Eimertoilette oder doch Trenntoilette?

Das kleine WC im Van bietet zwar nicht allzu viel Platz, aber hält immerhin die allgemeine Geruchsbelästigung im Rahmen. Entlüftungen oder ein kleines Fenster im Bad machen es möglich. Der eigentliche Fäkalientank befindet sich dabei unter dem Klo und wird von der Außenseite entnommen. An Wohnmobilstellplätzen oder Campingplätzen findest du dafür spezielle Entsorgungsstationen. Dort entleert, reinigt man die WC-Kassette und bereitet sie für den nächsten Einsatz vor.

Je voller die (meist graue) Box ist, desto schwieriger wird auch das Handling beim Entleeren. Deshalb kann es nicht schaden, die Kassette schon halb- oder zweidrittel-voll zu leeren. Kleiner Praxistipp: zieh dir dafür Küchenhandschuhe an und lass dir beim Ausleeren Zeit – sonst könnte der Inhalt leicht überschwappen und du musst vielleicht deine Schuhe waschen. Viele Fäkalientanks sind für etwa vier bis fünf Tage Nutzung mit zwei Personen ausgelegt. Spätestens danach ist der Tank voll und auch dementsprechend schwer.

WC mit Chemie

Die gängigste Form von Campingklos im Van sind die sogenannten Chemie-Toiletten. Mithilfe von Sanitärkonzentraten werden Mikroorganismen im Kot und Urin abgetötet und die Fracht für ein paar Tage transportfähig gemacht, ohne dass es dabei zu übermäßiger Geruchsbildung oder sonstigen Begleiterscheinungen kommt.

Allerdings enthalten die meisten dieser Konzentrate biozide Wirkstoffe, die nicht unbedingt als umweltfreundlich gelten. Wenn du die Belastung für Kläranlagen und Gewässer niedrig halten möchtest, solltest du lieber zu Produkten mit dem blauen Umweltengel greifen.

Sanitärkonzentrate verfärben nicht nur den Inhalt (meist „blau“), sondern zersetzen diesen zu einer Flüssigkeit, die sich gut entleeren lässt. Das passende WC-Papier für Chemie-Toiletten zersetzt sich dabei gleich mit. Herkömmliches Toilettenpapier dagegen verstopft die Van-Toilette, weshalb man es nicht verwenden sollte.

Mobiles Campingklo für Vans und Busse“

Dachzelt auf einem Auto
In einem selbst ausgebauten Bus muss man auch bei der Toilette ein bisschen kreativ werden 😉

Im VW-Bus oder im selbst ausgebauten Kastenwagen fehlen natürlich die praktischen Versorgungsklappen an der Außenseite. Deshalb bietet sich ein mobiles Camping-WC als praktische und preiswerte Alternative an. In kleineren Bussen ist allerdings meist kein Platz für ein eigenes Bad. Daher wird das WC unter einer Sitzbank integriert und fügt sich so unauffällig in das Wohnkonzept.

Das Funktionsprinzip ist das Gleiche, wie bei der Deluxe-Version und die Kassette (also der untere Teil der WC-Einheit) musst du in regelmäßigen Abständen leeren und mit Sanitärkonzentrat befüllen.

Die Privatsphäre entfällt dabei genauso, wie die Geruchsvermeidung. Man sollte sich also schon ziemlich lieb haben, um im Campingbus eine gemeinsame Toilette zu teilen. Andernfalls können die Mitreisenden natürlich auch einen kleinen Spaziergang machen, um etwas Privatsphäre auf dem Klo zu ermöglichen.

Porta Potties“ – die Sache mit dem Eimer

Die einfachste Art, um nicht in den Wald zu kacken und trotzdem kein Chemie-WC im Van zu transportieren, ist das Porta Potty – eine nette Bezeichnung für einen Eimer mit Klobrille. Um das ganze hier abzukürzen: für Camping an einem festen Ort manchmal eine gute Option – für das Reisen im Van komplett ungeeignet. Oder willst du den Eimer mit einem Deckel verschließen und dann bis zum nächsten Klo mit dir herumfahren?

Alternative zum Chemie-WC: Die Trenntoilette

Eine Trenntoilette im Van ist eine (oder sogar die einzige…) Alternative zum andauernden Chemie-Einsatz. Aufgrund der hohen Anschaffunskosten wird sie allerdings eher von Campern eingesetzt, die ihren Van wirklich oft und regelmäßig fahren. Um drei Wochen im Jahr Urlaub zu machen lohnt es sich finanziell dagegen kaum. In Sachen Umweltschutz lohnt es sich natürlich in jedem Fall und sollte bei jeder neuen Van-Planung in Betracht gezogen werden. Trenntoiletten benötigen weder Wasser noch chemische Zusätze. Auch sie müssen entleert werden, aber in der Regel sind die Entsorgungsintervalle länger als beim normalen Camping-Klo. Da keine Sanitärkonzentrate mehr gekauft werden müssen, ist die Trenntoilette im Dauereinsatz auch günstiger. Bis sich die hohen Anfangskosten amortisiert haben, vergeht aber eine Weile.

Trenntoilette, Trockentrenntoilette oder Verbrennungstoilette

Drei verschiedene Möglichkeiten stehen für den Einbau im Van zur Verfügung. Bei der Verbrennungstoilette werden die Ausscheidungen mit einem Gasbrenner zu Asche verbrannt. Der Aspekt „Umweltschutz“ ist durch den Gasverbrauch natürlich nicht mehr so toll.

In der Trockentrenntoilette wird durch die Konstruktion der Toilette und Zugabe eines speziellen Granulats im Grunde Kompost gewonnen. Ähnlich arbeitet die Trockentrenntoilette, nur dass „fest“ und „flüssig“ getrennt werden. Alles Flüssige wird im Tank gesammelt und entsorgt, und alles Feste wird perspektivisch zu Blumendünger.

Bei einer Trockentrenntoilette muss der Feststoffbereich bei ständiger Nutzung etwa alle zwei bis drei Wochen geleert werden. Dabei können Camper sogar ihr Lieblings-Klopapier nutzen, denn das wird einfach mit kompostiert.

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Bergfreund Jan

Angefangen hat alles mit Camping im selbstgebauten Wohnmobil. Im Winter erst auf zwei Brettern am Anfängerhügel, später dann nur noch auf einem im Powder. Im Sommer fast immer am und auf dem Wasser – ganz egal ob am Meer, See oder Fluss. Mal auf zwei Rädern über die Schwäbische Alb, mal auf vier Rollen durch die Stadt oder mit Wanderstiefeln an den Füssen in den Alpen, Pyrenäen und im Himalaya. Ob mit Kletterseil im Kalkstein, mit Klettersteigset im Granit oder mit Bouldermatte am Kunstharz.

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