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Durchblick im Siegel-Dschungel

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Ökologie, Nachhaltigkeit, Tierwohl, faire Arbeitsbedingungen. Für fast alles gibt es Siegel. Konsumenten werden immer sensitiver gegenüber den Herausforderungen unserer Zeit und versuchen mit ihrem Handeln und Konsum die Zukunft zu beeinflussen. Um sich von der Konkurrenz abzuheben und die eigenen Anstrengungen für die Interessen ihrer Kunden glaubwürdig zu kommunizieren verwenden viele Unternehmen verschiedene Siegel.

Inzwischen gibt es eine Vielzahl von Initiativen und Prüfgesellschaften, die mit Siegeln zu jedem erdenklichen Thema unterschiedliche Grade an Produktionsbedingungen deklarieren. Dabei den Durchblick zu behalten ist oft eine Herausforderung.

Um doch ein wenig Licht ins Dunkel des Siegel-Dschungels zu bringen haben wir unseren eigenen Siegelfachmann und Bergfreund Jan zum Interview gebeten:

Gänse auf einer Wiese. Mit den Daunen  werden Jacken gefüttert. Das RDS-Siegel gewährleistet, dass die Daunen nicht den lebenden Gänsen gerupft werden.
Siegel wie der RDS dienen als Anhaltspunkte für die Vermeidung von Tierleid.

Wie stehst du zu Siegeln? Sind sie ein gutes Instrument, um nachhaltige Produkte zu erkennen? 

Zunächst einmal muss man definieren, um was genau es sich bei einem Siegel handelt.

Nach meinem Verständnis muss ein Siegel bestimmte Kriterien erfüllen, um als solches anerkannt zu werden. Dazu zählt eine unabhängige Prüfstelle, welche ein Siegel vergibt – ebenso wie transparente und nachvollziehbare Anforderungen, nach denen es bewertet und ggfs. in verschiedene Güteklassen eingeteilt wird.

Im Gegenzug gibt es zahlreiche Begriffe auf dem Markt, die sich gerne selbst als Siegel bezeichnen würden, bei denen allerdings nicht klar ist, wer oder was sich dahinter verbirgt, die nicht transparent und vergleichbar in ihrer Bewertungsmethodik sind.

Sind diese grundlegenden Punkte jedoch erfüllt, lassen sich Siegel hervorragend in den Kaufentscheidungsprozess integrieren. Dann sind sie ein wichtiges Instrument, um für sich selbst entscheiden zu können, welche Produkte in Frage kommen oder welche Marken sich mit den eigenen Ethik- und Wertvorstellungen decken.

Siegel wirken auf Verbraucher:innen oft sehr komplex. Welche Tipps kannst du Leser:innen mit auf den Weg geben, um sich im Siegel-Dschungel zurechtzufinden?

Das stimmt! Siegel können komplex sein und verschiedene Themenbereiche abdecken, sodass auf den ersten Blick nicht gleich klar ist, ob es sich nun um eines für nachhaltige Rohstoffwirtschaft, faire Arbeitsbedingungen oder Schadstofffreiheit handelt.

Manche Siegel zahlen sehr spezifisch auf eines dieser Themengebiete ein, andere decken eine große Bandbreite von der Einhaltung von Menschenrechten bis hin zu Umweltstandards in der Lieferkette ab (wie z.B. der Grüne Knopf).

Daher mein Tipp, bevor ich beim Händler meines Vertrauens eine Kaufentscheidung auf Basis von Siegeln treffe:

  • Informiert euch kurz im Internet über das entsprechende Siegel.
  • Gibt es gute oder schlechte Presse, die in den Suchergebnissen ganz weit oben erscheint?
  • Handelt es sich um ein staatliches Siegel und garantiert so ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit?
  • Welches Themengebiet deckt das entsprechende Siegel ab?

Das bietet eine erste Orientierung und man weiß recht schnell, ob das Siegel auch dem entspricht, was man sich darunter vorstellt. Wer 5 Minuten Zeit erübrigen kann, schaut zudem auf siegelklarheit.de vorbei. Hier findet man alles Wissenswerte rund um die meisten der am Markt gängigen (und weniger gängigen) Prüfmarken.

Müll am Strand von Cap Ferret
Müll am Strand ist keine Seltenheit. Siegel helfen zu erkennen, welche Produkte recycelt wurden.

Wie finde ich im Bergfreunde Shop nachhaltige Produkte?

Bei uns im Shop gibt es mehrere Möglichkeiten, sich zu nachhaltigen Produkten zu informieren und diese letztlich auch zu finden. Für alle, die grundsätzlich etwas mehr zum Thema Siegel bei den Bergfreunden erfahren möchten, bietet sich unsere Übersichtsseite zu nachhaltigen Labels an.

Darüber hinaus findet man in fast allen Bekleidungs- sowie vielen Ausrüstungskategorien bei uns im Shop entsprechende Filtermöglichkeiten. Unter dem Schlagwort “Kauf bewusst” geben wir dem Kunden die Möglichkeit an die Hand, nach relevanten Kriterien zu filtern, die über das reine Thema Nachhaltigkeit hinausgehen.

Hier kann ich gezielt nach Produkten mit Anteilen recycelten Materials suchen oder mich auf Produkte konzentrieren, die geprüft schadstofffrei sind. Natürlich dürfen an dieser Stelle auch große und bekannte Siegel wie bluesign, Fair Wear oder der Responsible Down Standard nicht fehlen.

So findet jeder schnell die Produkte, die den individuellen Anforderungen an eine bewusste Kaufentscheidung entsprechen.

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Bergfreund Gastautorin

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