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Reiseplanung für ferne Länder: was ist zu beachten?

Inhaltsverzeichnis

Früher war alles schön einfach: im Reisebüro lagen Prospekte und im Buchladen gab es ein paar Bildbände und Reiseführer. Den einen Sommer ging es zum Wandern in die Berge, den Nächsten zum Strandburgenbauen an die See.

Outdoor Abenteuer in fremden Ländern.
Letzten Endes wünscht sich doch ein Jeder ein unvergessliches, aber auch reibungsloses Abenteuer!

Okay, ganz so übersichtlich war es nicht wirklich, es gab eigentlich schon immer eine enorme Vielfalt an (Fern)Reisen. Doch immerhin war die Separierung noch klar: hier das Alltagsleben, dort die Reise. Heute vermischt sich das Reisen immer mehr mit Lebensbereichen wie Beruf und „Social Networking“ oder wird gleich ganz zum Lifestyle.

Da es mittlerweile auch in Sachen Outdoor und Berge fast so viele Reisemöglichkeiten und -arten wie Reisende gibt, ist eine Konfektions-Planungsanleitung für Alle kaum möglich (zumindest wenn aus einem Artikel kein Buch werden soll). Deshalb streifen wir das Thema Langzeitreisen nur kurz, auch wenn es mit den neuen Berufsbildern wie „Digitalen Nomaden“ immer mehr Dauer-Reisende gibt, die von überall auf der Welt arbeiten.

Die Tourenplanung vor Ort können wir hier nicht umfassend abhandeln, da es für jede (Gebirgs)Region der Welt verschiedene Regeln gibt. Hier muss man rechtzeitig für das jeweilige Reiseziel recherchieren, ob es Zugangsbeschränkungen, Permits oder jahreszeitlich bedingte Zugangsprobleme gibt. Außerhalb Europas ist eigentlich immer und überall mit kleineren Hindernissen und Überraschungen zu rechnen. Doch damit sind wir schon mitten in den Details – vorher müssen aber noch andere zentrale Themen angesprochen werden. Hier siehst du eine Übersicht davon:

Gesundheit (nicht nur) auf Reisen

Ein Erste-Hilfe Set von der Marke Ortovox.
Ein Erste-Hilfe Set sollte auf jeden Fall im Gepäck sein!

Sie ist der wichtigste Aspekt, der eigentlich vor und über aller Planung steht, denn bei Gesundheitsproblemen sind die meisten Pläne hinfällig. Reisen ist, besonders wenn man es nicht gewohnt ist, eine besondere Anstrengung für den Körper. Je länger, häufiger und fordernder die Reisen sind, desto besser muss der Allgemeinzustand sein. Und je weiter es abseits der medizinischen Versorgung und in die „Dritte Welt“ geht, desto wichtiger werden die folgenden Überlegungen:

Die Bewertung des Faktors Gesundheit ist, wie so viele andere Planungsaspekte, abhängig vom Reiseziel und Reisestil. Außerdem sind wir alle verschieden alt, fit, genetisch ausgestattet und mit unterschiedlichen Lebenswandeln und Umwelteinflüssen „vorbelastet“. An dieser Stelle sollten deshalb ein paar wenige allgemeine Tipps reichen, die ich aus einem sehr guten Outdoorseiten-Forumthread zum Thema Reise-Gesundheit(svorsorge) entnommen habe:

  • gutes halbes Jahr vor Beginn zum Arzt und dort mit genereller Durchsicht den Allgemeinzustand abchecken lassen.
  • Impfungen checken lassen und im Zweifelsfall (großzügig) auffrischen bzw. nachimpfen.
  • Gründliche Kontrolle beim Zahnarzt.
  • Mit dem Doc absprechen welche Medikamente mitgenommen werden sollten.
  • Ab jetzt mit einem gemäßigtem Fitnessprogramm beginnen.

Die Frage, wie weit man mit dem Durchchecken und Vorsorgen gehen soll, ist ebenfalls nicht eindeutig zu beantworten. Eine Orientierung gibt hier das Auswertige Amt auf einer großen Übersichtsseite zum Thema Reisen und Gesundheit.

Aller Vorsorge zum Trotz sollte man als Reisende(r) die Fähigkeit entwickeln, gut in den eigenen Körper hineinzuhorchen. Das bedeutet zum Beispiel, Belastungsgrenzen und Warnsignale deutlicher und schneller wahrzunehmen. Oder auch Mentalitäts- und Einstellungsprobleme von echten physischen Grenzen besser zu unterscheiden.

Diese Aufgaben erledigt man am besten vor den großen Reisen, genauso wie den Kauf eines guten Outdoor-Erste-Hilfe-Buchs (Ebooks) und das Auffrischen von Erste-Hilfe Kursen:

Früher war ‘Wo es keinen Arzt gibt’ das Standardwerk (…). Empfehlen würde ich Dir auch, einen guten Erste-Hilfe-Kurs zu machen. Erstens ist manches auch an sich selbst anwendbar, zweitens weißt Du eher, was Du mitnehmen musst und drittens kommst Du möglicherweise in die Situation, wo Du jemand anderem helfen musst. Hier empfehle ich aus eigener Erfahrung (habe insgesamt ca. 5 Erste-Hilfe-Kurse bei verschiedenen Anbietern im Laufe der Jahre gemacht) die Outdoorschule Süd, eventuell Basis- und Advancedkurs.“

Weitere allgemeine Memos, die man sich immer kurz vor Abreise an die Stirn tackern kann, sind „genügend Wasser trinken“ und „erstmal langsam machen“. Das Trinken wird in all der Aufregung gern vergessen, genau so wie die Tatsache, dass Körper und Seele lieber in Ruhe ankommen, statt sofort ein vollgestopftes Programm abzuspulen.

Zuletzt wäre vielleicht noch ein gesundheitlicher Aspekt hervorzuheben, der sich während jeder Art von Reise gern in den Mittelpunkt stellt: die Verdauung. Sie gerät unterwegs relativ häufig und schnell durcheinander, weshalb kurzfristig(!) kleine Reiseapotheken-Helferlein für Durchfall, Verstopfung und ähnliche Nettigkeiten sicher nicht schaden. Ansonsten könnte man in Ländern wie Nepal mal die „monotone“ Ernährung der Einheimischen probieren (Linsendal, Reis, Chapati, Gemüse, dreimal täglich). Doch das soll nur eine Anregung zum Nachdenken sein, kein Auslöser für hitzige Debatten.

Krankenversicherung: besser zusätzlich abschließen

Ohne Auslandskrankenversicherung loszuziehen ist eher fahrlässig als lässig. Unfälle oder Krankheiten lassen sich nie ausschließen und werden auch finanziell schnell schmerzhaft. Anders als Diebstahl oder Verlust-Versicherungen ist die Krankenversicherung, unabhängig vom Reiseziel, immer elementar. Der Auslandsschutz der bestehenden gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen reicht für längere Reisen mit „Risikosportarten“ wie Trekking und Klettern meist nicht aus. Eine umfassende Absicherung ist aber zumindest für Alpenvereinsmitglieder sehr leicht zu haben: die Zusatzversicherung des DAV kann für gerade einmal 6 € Jahresprämie hinzugebucht werden.

Wie viel Planung – und warum überhaupt?

Zeit und Geld kann durch eine gute, vorherige Planung gespart werden.
Eine gute Planung rentiert sich mit Zeit und Geld.

Viele Reisende planen so wenig wie möglich und wollen sich stattdessen lieber „dem Flow anvertrauen“ oder „ihrem Bauchgefühl folgen“. Das ist völlig in Ordnung, schließlich ist der Alltag der meisten Menschen mehr als genug durchgeplant. Doch wer bestimmte Berge und Landschaften bereisen will, braucht in der Regel etwas mehr Struktur. Das richtige Gleichgewicht zwischen spontaner Freiheit und Planung hängt vor allem von der verfügbaren Zeit ab – denn unplanmäßige Ereignisse erfordern Umwege, die Zeit oder Geld kosten. Geld ist somit auch der zweitwichtigste Faktor bei der „Bemessung der Freiheitsgrade“ in der Reiseplanung. Kurz: je mehr Zeit und Geld, desto weniger „musst“ du planen.

Planung zu Hause, on- und offline

Oft wissen Outdoorer und Bergfreunde von vornherein, wohin es gehen soll. Schließlich hat ihnen die letzte Bilderreportage in der Zeitschrift X oder auf der Website Y diese unauslöschlichen Sehnsuchtsbilder ins Hirn gebrannt. Die Fragen…

“Wohin?”

“Wohin vor Ort?”

“Wie lange?”

…werden oft vom Ferienkalender oder den von der Firma genehmigten Urlaubstagen beantwortet. Es sei denn man gehört zu der eben erwähnten Spezies, die außerhalb der klassischen Berufsschemata steht.

Wer nur weiß, dass er/sie „weg“ will, macht es womöglich wie der Autor des Outdoor-Blogs:

“Wenn ich noch nicht weiß, wo es hingehen soll, lese ich gerne Reiseberichte aus Foren und Blogs um mich inspirieren zu lassen. Dabei habe ich immer bestimmte Vorstellungen und Rahmenbedingungen:
Politisch stabile Situation
Ich komme zur Not mit Englisch weiter
Temperaturen sind so wie ich sie will
usw…”

Reiseberichte aus Foren und Blogs zur Inspiration gibt es jede Menge. Die Liste allein an deutschsprachigen Bergsport- und Outdoorblogs, die bei Ulligunde.com mit kurzen Kommentaren verlinkt sind, ist beeindruckend lang.

Auch an guten Artikeln zur Reiseplanung mangelt es nicht. Allerdings sind diese überwiegend auf Backpacking allgemein zugeschnitten, das zwar durchaus viele Gemeinsamkeiten hat, sich aber in den Bereichen Ausrüstung und Tourenplanung etwas von den Bergfreunde-Bedürfnissen unterscheidet. Ein Klassiker und Vorreiter unter den Backpacker-Blogs ist Planetbackpack.de, hier mit einem guten Einstiegsartikel in die Planung von Rucksackreisen.

Foren haben den Vorteil, dass sie ständig aktualisiert werden. Außerdem bieten sie oft lebendige Diskussionen und sind meist nach Ländern und Regionen geordnet. Man kann alle möglichen Fragen stellen und oft kommen schnelle, passende Antworten. Nachteile sind die meist fehlende inhaltliche Ordnung innerhalb eines Themas. Man muss unter Umständen lange Threads mit ausschweifenden Beiträge unterschiedlichster Qualität durchforsten. Deshalb gilt: Je präziser und durchdachter die eigenen Fragen, desto besser und passender die Antworten.

Worldtrip.de ist eine umfassende, „klassische“ Reisewebsite, die sich bestens als Informationsquelle für Organisatorisches (Visa, Smartphone, Internet, …) bei Fern- und Langzeitreisen eignet. In dem angeschlossenen Forum gibt es sehr oft qualifizierte und detaillierte Auskünfte zu Fragen und Feinheiten aller Art.

Für outdoor- und bergaffine Reisende gibt es natürlich jede Menge Spezialforen wie: Outdoorseiten.net

Tourenplanung vs. “Drumherumplanung”

Die Orte, die man unbedingt erwandern will, sollte man auf jeden Fall schon online von zu Hause aus erkunden und, falls erforderlich, Übernachtungen, Mietwagen, Guides u.ä. frühzeitig  reservieren. Das wäre dann eine Kombination aus konkreter Tourenplanung und „Drumherumplanung“. Erstere umfasst das Auskundschaften der Wege in „deiner“ Gegend mit Google-Earth, Flickr, Hikr u. Co., während Letztere das „Drumherum“ mit Anreise, Übernachtungen, Einkaufen, usw. umfasst.

Mit guter Tourenplanung kann man eigene Gebietskarten ausdrucken und eigene Touren zusammenzustellen, anstatt nur der Herde folgen zu müssen. Je mehr du vorher über „deine“ Gegend herausfindest, desto unabhängiger und beweglicher bist du vor Ort. Du kannst dann auch weniger populäre und frequentierte Touren angehen, bei denen oft weniger Restriktionen im Weg stehen. Wenn du also den Inka-Trail in Peru oder den Milford-Track in Neuseeland machen willst, musst du viel „drumherum“ planen. Wenn du irgendwo durchs norwegische Fjell queren willst, brauchst du „nur“ Tourenplanung. Diese individuelle Tourenplanung wird allerdings erst mit etwas Geduld und Übung wirklich befriedigend funktionieren.

Visa und andere Formalitäten

Je nach Land muss man sich mindestens 4 Monate vorher über die Visaregelungen informieren. Bevor das Visum sicher im Sack ist, sollte man kein Flugticket kaufen. In vielen Ländern gibt es das unkomplizierte Visa on Arrival, welches man bei der Einreise am Immigrationsschalter kauft (z.B. in Nepal). Für andere Länder (z.B. Indien) muss man sich hingegen lange vorher online beim Konsulat registrieren. Eigentlich kein Problem, doch wenn man als freiberuflicher Texter das frei ausfüllbare Berufsfeld auf einem der Formulare übersieht und mangels Alternativen „Journalist“ ankreuzt, dann lernt man indische Bürokratie kennen, zahlt um die 50 € Lehrgeld und verpasst das Zeitfenster für günstige Flugtickets …

Stehen mehrere Länder auf der Reiseliste, sollte man natürlich deren sämtliche Bestimmungen rechtzeitig vorher erkunden. Beim Auswärtigen Amt findet man zu allen Ländern der Welt neben allgemeinen Reise- und Sicherheitshinweisen auch alle Infos zu den jeweiligen Visabestimmungen.

Weitere Formalitäten betreffen meist die schon erwähnten Zugangsbeschränkungen und Permits. Die Infos dazu sucht man am besten durch Eingabe der Zielregion in den Foren und Blogs (oder natürlich bei google). Dabei immer auf ein möglichst aktuelles Datum der Beiträge und Artikel achten.

Geld

Geldangelegenheiten im Ausland sind in den letzten Jahren einfacher geworden. Für deutsche Reisende gibt es mit der Visakarte der Deutschen Kreditbank (DKB) eine besonders praktische Möglichkeit der weltweiten kostenlosen Bargeldversorgung. Der Vorteil der Gebührenfreiheit ist, dass man so oft man will kleinere Mengen abheben kann und somit im Fall der Fälle weniger Verluste hat.

Zusätzlich kann eine weitere Kredit- und/oder Girokarte sinnvoll sein, wenn die erste Karte aus rätselhaften Gründen am Automaten eingezogen wird oder man die PIN im Eifer des Gefechts vergisst.

Da Berg- und Trekkingfreunde öfter und länger in abgelegenen Regionen mit eher weniger Einkaufsmöglichkeiten unterwegs sind, brauchen sie nur kleinere Mengen Bargeld. Dieses sollte auch in möglichst kleinen Stückelungen zur Hand sein, da man im Dorfkiosk eher keine 100-Dollar-Note gewechselt bekommt.

Informations- und Kommunikationselektronik

Auch auf Reisen sollte das Smartphone bedienbar sein.
Was ist bei der Elektronik zu beachten, um die Lieben zu Hause auch auf Reisen mit Bildern zu beglücken?

Keine Frage, digitale (Unterhaltungs)Elektronik wird auch unterwegs immer präsenter. Mittlerweile ist es rund um den Globus selbst auf Campingplätzen normal, dass die Leute abends in Bildschirme glotzen. Einerseits traurig, andererseits aber auch megapraktisch. Egal ob es darum geht, Übernachtungen klar zu machen, Routen zu planen, Fahrpläne zu checken oder das Whatsapp-Facebook-Instagram-Twitter-Publikum mit frischen Wahnsinns-Erfahrungen zu füttern. Manche wollen auch einfach wie daheim schön Feierabend machen und das ein oder andere Filmchen streamen. Was da sinnvoll ist oder nicht, mag jeder selbst entscheiden – Urteile und Bevormundungen lassen wir nämlich hoffentlich zu Hause.

Wirklich praktisch wird es natürlich, wenn digitale Gerätschaften wie Smartphone und Kindle Reader zig Bücher, und damit auch Reiseführer intus haben. Apropos Reiseführer: muss man die wirklich mitschleppen, wo doch sowieso alles digital abrufbar ist und der Lonely Planet in jedem Hostel ausliegt? Ich würde sagen: Standardreiseführer sind im Rucksack überflüssig, der spezielle Trekkingführer sollte hingegen schon dabei sein. Ich selbst drucke oder fotografiere/scanne mir aus den papiernen Schmökern die Seiten, die ich brauche (inklusive Plan-B-Optionen).

Mit einem Smartphone ohne SIM-Lock kann man die weltweit relativ günstigen Prepaid-SIM-Karten nutzen. Neben der Möglichkeit zur Kommunikation mit anderen Reisenden und den Lieben daheim, haben diese auch oft ein erweiterbares Internet-Datenpaket. Zudem hat man dadurch all die mittlerweile gewohnten Funktionen und Apps. Sehr schön sind zum Beispiel digitale, auch offline nutzbare Wörterbücher wie die von Linguee. Oder Wetter-Apps, oder …

Auf Ulligunde.com findest du eine Liste an Apps, die besonders für reisende Outdoorer nützlich sind. Gut sind dort auch die Hinweise auf Apps, die noch etwas Nachbesserungsbedarf haben. Weitere gute App-Tipps für Traveller allgemein gibt es auf Planetbackpack.de.

Anreise und Transport vor Ort

Um Unglück zu vermeiden, sollten Anreise und Transport ebenfalls schon vorher geplant werden.
Damit es einem auf der Reise so hoffentlich nicht ergeht, ist es lohnenswert sich schon vorher mit der Anreise und dem Transport zu beschäftigen.

Fast alle Fernreisen sind mit Fliegerei verbunden. Es soll halt schnell gehen, langsames Reisen ist irgendwie out. Komisch, wo wir doch ansonsten alle möglichen slow-Trends haben: slow Food, slow Sex, slow Wasweißich. Warum also nicht auch slow Travel?…

Ironischerweise ist „slow“ sehr hilfreich beim Sparen mit Flügen, denn nur wer Zeit hat und flexibel ist, kann ausgiebig suchen und teure Ferienzeiten und Wochenenden umfliegen. Für diese Zwecke kann man sich bei SkyScanner, der wohl bekanntesten Flugsuchmaschine, die Flugpreise auch monatsweise anzeigen lassen. Etwas weniger bekannt, dafür aber preisgekrönt, ist die Seite Dohop.

Es gibt davon natürlich noch viel mehr, das Flüge-Checken und Günstig-um-die-welt-Kommen füllt ganze Websites und Blogs und ist längst eine eigene Wissenschaft geworden. Fortgeschrittene Reisetüftler finden regelmäßig sogenannte Errorfares – Fehlbuchungen der Airlines, die den Flugpreis auf einen Bruchteil des Normalniveaus senken können.

Für das Thema Transport und Verkehr allgemein ist die Seite Rome2Rio interessant. Hier kann man sich die Reisemöglichkeiten komplett von der heimischen Haustür bis ins hinterste Tal des Ziellandes anzeigen lassen. Das funktioniert virtuell bestens, in der Praxis sind nach meiner Erfahrung nicht immer alle angezeigten Zug- oder Busunternehmen die Richtigen und nicht immer alle Fahrpläne die Aktuellsten. Doch als erste Anlaufstelle ist die Seite top, da man sehr schnell eine ganze Reihe an Namen und Orten für die weitere Recherche an der Hand hat.

Unterkunft

'Freies' zelten kann in anderen Ländern verboten sein.
In vielen Ländern ist Zelten außerhalb eines Nationalparkes unüblich. Deshalb gilt auch hier: Planung!

Hier gibt es eigentlich nur einen allgemeingültigen Tipp: die ersten ein bis zwei Nächte sollte man vorher buchen. Es sei denn man geht gern mit vollem Gepäck nach langer Anreise in Delhi oder Lima auf Unterkunftsuche. Meist reichen ein, zwei Wochen vorher, um eine angenehme Einstiegsunterkunft im Netz zu buchen. Mittlerweile gibt es aber auch günstigere und vor allem kommunikativere Alternativen wie Airbnb und Couchsurfing. Letzteres ist sogar kostenlos, sollte allerdings erst dann probiert werden, wenn man sich nach dem Jetlag wieder etwas fitter und kommunikativer fühlt.

Ist man aus den Hauptstädten raus, stellt sich die Frage nach Campingmöglichkeiten. In vielen außereuropäischen Ländern ist Zelten außerhalb von Nationalparks und ausgewiesenen Tourismus- und Trekkinggebieten sehr unüblich. Vor allem in „Entwicklungsländern“ erscheint es vielen Einheimischen suspekt, wenn „reiche Touristen“ zum Freizeitvergnügen in solchen „Notbehausungen“ schlafen.

Essen, Einkäufe

Wenn die Reise länger dauert, sind die Trekkingmahlzeiten von daheim irgendwann aufgebraucht. Etwas länger halten je nach Bedarf die hochkonzentrierten Superfoodpülverchen und Vitaminpillen. Die wiegen fast nichts, helfen fast immer (auch wenn es nur der Placeboeffekt ist) und sind eher nicht im Dorfladen in Marokko erhältlich. Solche Ergänzungsmittel und Konzentrate für den Energieschub im Notfall sollte man ebenfalls vorher einkaufen und mitnehmen.

Verpflegung auf der Reise.
Auch über die Verpflegung sollte sich vor der Abreise Gedanken gemacht werden.

Für die normale Nahrungsaufnahme ist selber kochen die günstigste Alternative. Praktischerweise haben Bergfreunde dafür meist das komplette Kochzeug dabei. Allerdings kann es in Ländern wie Nepal oder Indien billiger (und komfortabler) sein, in den unzähligen Garküchen und Teahouses zu essen. Dort sind nebenbei gesagt Qualität und Hygiene oft weit besser als ihr Ruf.

Ausrüstung

Je nach Ziel und Vorhaben muss das vorhandene (Berg)Equipment durchgecheckt und ergänzt werden. Am besten einfach die fürs Fernreisen passenden Bergfreunde-Packlisten checken – dann wird garantiert nichts vergessen:

Hinzu kommen noch ein paar Kleinigkeiten, die jede Reise angenehmer machen und elementar verbessern können:

  • Aufblasbares (Nacken)Kissen: nicht nur fürs Bett, sondern gerade auch für lange Flüge und Busfahrten.
  • Schlafmaske und Ohrstöpsel: Bei Letzteren Verschiedene ausprobieren, wenn Oropax zu „schmierig“ sind. Irgendwann findet man welche, die wirklich dicht sind, und trotzdem nicht drücken oder sonst wie nerven.

So, jetzt kann es aber losgehen. Nur noch ein letzter Check, ob alle wichtigen Dokumente und  Ausrüstungsgegenstände auch wirklich eingepackt sind. Moment, etwas fehlt noch:

Plan B: Rechne mit Allem!

Ich staunte nicht schlecht, als ich diesen Spätwinter vier Wochen durchwachsen-regnerisches Wetter in Andalusien erwischte. Nach fünf Tagen reifte folgender Gedanke: „Hmm, Marokko ist doch gleich um die Ecke, da wollt ich eh mal hin und das Anti-Kletterwetter lässt sich in Marrakesh bestimmt entspannter und auch preiswerter aussitzen.“ Doch was fehlte mir dafür? Richtig, der  Reisepass, der mir überflüssig schien, weil ja nur ein paar Wochen Spanien geplant waren. Also nix wars mit der Flucht vor diesem grauen Gepiesel, das ganz Europa im Griff hatte. Immerhin habe ich so gelernt, künftig IMMER einzukalkulieren, dass der Reiseplan nicht nur teilweise, sondern komplett ins sprichwörtliche Wasser fallen kann. Im besten Fall entsteht daraus ein unverplanter Freiraum, geprägt von offener Einstellung und fehlenden Erwartungen. Dann kann man eigentlich nur positiv überrascht werden …

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Bergfreund Gastautor

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