Die bayerischen Alpen bieten eine Vielzahl von Möglichkeiten für aufregende Outdoor-Aktivitäten. Neben dem Klettersteiggehen erfreut sich auch das Klammwandern großer Beliebtheit. Durch enge Schluchten und beeindruckende Wasserfälle führen die Wege, die sich durch die felsigen Wände winden. Das erfrischende Spritzwasser und die rauen Felsen bieten ein unvergleichliches Naturerlebnis für Abenteurer jeden Alters. Wer einmal die Herausforderung angenommen hat, eine Klamm in Bayern zu durchqueren, wird mit atemberaubenden Ausblicken belohnt und spürt die Verbundenheit mit der Natur auf ganz besondere Weise.
Was ist eine Klamm?
Eine Klamm ist eine enge, meist tief eingeschnittene Schlucht, die sich im Laufe von Jahrtausenden durch fließendes Wasser gebildet hat. Die geomorphologische Form der Klamm tritt vor allem in Österreich oder Bayern auf und bezeichnet eine besonders enge Schlucht im Gebirge mit teilweise überhängenden Felswänden. Durch die Überhänge ist die Breite des Tals in der Höhe teilweise geringer als am ganz vom Fluss oder Bach ausgefüllten Talgrund. Da sie meist in der Nähe eines Tals liegen, sind die Klammen in Bayern auch ohne lange Zustiege erreichbar. Dadurch bieten sie sich auch als Wanderung mit der ganzen Familie an. Durch Tunnel und künstlich in den Felsen gehauene Wege oder auch Stege entlang der Felswände sind viele Klammen begehbar gemacht worden.
Früher wurden die Wege für Bergarbeiter oder für die Holztrift angelegt, heute dienen sie überwiegend touristischen Zwecken. Durch die Verbindung von rauen Felsen, sprudelnden Wasserfällen und üppiger Vegetation entsteht eine einzigartige Landschaft, die Abenteurer aus aller Welt in ihren Bann zieht. Eine Klammwanderung ist eine Möglichkeit, diese faszinierende Naturerscheinung hautnah zu erleben und sich von ihrer Schönheit und Kraft beeindrucken zu lassen. Jeder Schritt entlang der felsigen Pfade fordert Respekt und Achtsamkeit ein, während man sich von der Kraft des fließenden Wassers und der Stille der Natur umgeben fühlt. Es ist ein intensives Erlebnis, das Körper und Geist in Einklang bringt und eine tiefe Verbundenheit zur Natur schafft.
Was brauche ich für eine Klammwanderung?
Trocken bleibt man bei der Wanderung durch eine Klamm in Bayern eher selten! Daher sind eine Regenjacke und festes Schuhwerk auch im Sommer ein absolutes Muss. Knöchelhohe Wanderschuhe sind hier von Vorteil. Sie geben Trittsicherheit und können schmerzhaftes Umknicken verhindern. Die Wege, Treppen und Bohlen sind oft nass und rutschig, so dass ein vernünftiges Sohlenprofil sehr ratsam ist.
Selbst wenn die Sonne vom Himmel scheint, kann es in der Klamm -vor allem im Frühjahr- noch recht kühl werden! Kinder frieren besonders schnell. Damit die Motivation dann nicht gleich zu Beginn schon im Keller ist, ist man hier am besten mit einer guten Regenjacke und einer wärmenden Schicht darunter ausgestattet.
Neben einer Regenjacke für die Klammwanderung ist im Sommer auch Badebekleidung ratsam. In den meisten Klammen gibt es Möglichkeiten, am Ufer zu liegen oder ins Wasser zu gehen und sich zu erfrischen. Ein kleines Handtuch und die Badesachen im Gepäck sind somit ideal!
Welche Klammen gibt es in Bayern?
- Partnachklamm
- Höllentalklamm
- Wimbachklamm
- Leutschachklamm
- Almbachklamm
- Gießenbachklamm
- Weißbachschlucht
Partnachklamm
Eine der beeindruckendsten Klammen in Bayern ist die Partnachklamm nahe Garmisch-Partenkirchen. Durch die enge Schlucht führt ein Holzsteg, über den man das tosende Wasser der Partnach hautnah erleben kann. Die steilen Felswände ragen majestätisch empor und bieten einen faszinierenden Anblick für Wanderer und Kletterer. Der Weg durch die Partnachklamm führt vorbei an sprühenden Wasserfällen und dichten Moospolstern. Ein unvergleichliches Naturschauspiel, das jeden Besucher in seinen Bann zieht und die Schönheit der alpinen Landschaft auf eindrucksvolle Weise präsentiert.
Die faszinierende Partnachklamm im Süden von Garmisch-Partenkirchen erstreckt sich über circa 700 Meter Länge und erreicht eine Tiefe von bis zu 80 Metern. Mit einem Alter von mehr als 10.000 Jahren ist sie nicht nur beeindruckend, sondern auch bis zu 100 Dezibel laut – das entspricht der Lautstärke eines Disco-Lautsprechers in einem Meter Entfernung! Bereits im Jahr 1912 wurde die Klamm erschlossen und zum Naturdenkmal erklärt – ihre Stromschnellen, Wasserfälle und Gumpen faszinieren die Besucher. Im Winter können bizarre Eisgebilde bewundert werden. Zur Erleichterung der Klammbegehung stehen neun Tunnels und 26 Leuchten zur Verfügung. Die Partnach entspringt als Abfluss des Schneeferners, einem Gletscher oberhalb des Reintals, einem Hochtal am Fuße der Zugspitze.
Die Partnachklamm eignet sich ideal für einen kurzen Ausflug, während Gaststätten an beiden Enden zur Einkehr einladen. Ein Spaziergang durch die Klamm markiert auch den Startpunkt für weitere Wanderungen, darunter Routen ins Reintal und zum Gipfel der Zugspitze.
Die Klamm ist von Mai bis Oktober geöffnet. Hat man die Klamm durchquert, können Genußwanderer oder Familien mit Kindern noch bis zur Kaiserschmarrnalm gehen (20-30 Minuten). Wer es sportlicher mag, hat auch große Auswahl – zum Beispiel zur Partnachalm aufzusteigen oder zum Eckbauer (beides Berggasthöfe).
Höllentalklamm
Im Zugspitz-Massiv durchfließt der Hammersbach das Höllental. Oberhalb von Grainau bei Garmisch-Partenkirchen hat der Fluss eine beeindruckende Schlucht von bis zu 150 Metern Tiefe in den Felsen gemeißelt, die im Jahr 1905 erschlossen wurde. Nach einem etwa einstündigen Zustieg erreicht man die Höllentalklamm, an deren Eingang die Höllentaleingangshütte steht. Diese bietet eine gemütliche Gaststube und ein kleines Museum.
Der rund 700 Meter lange Weg führt durch eine einzigartige Felslandschaft, vorbei an Tunneln, Stegen, Brücken, Fels- und Eisbrocken, Strudeln, Wasserfällen und Gumpen.
Nach dem Besuch der Höllentalklamm können abenteuerlustige Wanderer ein weiteres interessantes Ziel zur Einkehr ansteuern: die Höllentalangerhütte. Die ursprüngliche Höllentalangerhütte, errichtet im Jahr 1893, wurde im September 2013 abgerissen. An gleicher Stelle wurde eine moderne Hütte errichtet, die den Lawinenbedingungen des Höllentals angepasst ist. Diese neue Hütte wurde im August 2015 eröffnet. Nach Verlassen der Höllentalklamm führt ein etwa 30-minütiger Spaziergang über 1,2 km und einen Anstieg von circa 220 Höhenmetern zu einem weiten hochalpinen Tal, wo die Höllentalangerhütte (1387 m) Wanderer zur Rast einlädt. Die moderne Hütte bietet nicht nur Verpflegungsmöglichkeiten, sondern auch Übernachtungsmöglichkeiten. Somit ist sie der perfekte Ausgangspunkt für weitere Abenteuer, wie zum Beispiel die Besteigung der Zugspitze über den Höllentalferner oder den Aufstieg zum Osterfelderkopf über die Knappenhäuser und das Hupfleitenjoch.
Die Höllentalklamm ist von Mai bis Oktober zugänglich.
Wimbachklamm bei Ramsau
Die Wimbachklamm im Nationalpark Berchtesgaden ist nicht nur eine faszinierende geologische Attraktion und ein romantisches Naturdenkmal, sondern auch ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer und Erholungssuchende. Hier wird die Kraft des Wassers ebenso beeindruckend sichtbar wie die langen Zeiträume, die die Natur benötigt, um solche Landschaften zu gestalten. Der Weg durch die Wimbachklamm ist kurz, aber sehr beeindruckend. Und es lassen sich wunderschöne Wanderungen anschließen.
Vom Parkplatz geht es bergauf zum Eingang der Klamm. Dort spaziert man durch ein Drehkreuz und weiter auf Brücken und Stegen durch die Klamm, das sind rund 200 Meter. Danach kann man auf einem Fußweg wieder zurück zum Parkplatz gehen, denn die Klamm kann nur in einer Richtung durchwandert werden. Oder man läuft vom Klammausgang aus weiter zum Wimbachschloß auf 937 Metern Höhe, einem ehemaligen Jagdschloss von Prinzregent Luitpold. Dort kann man einkehren.
Besucher können die Wimbachklamm nur über den Eingang der Schlucht betreten. Eintrittskarten für die Klamm sind an einem Automaten am Wimbachlehen erhältlich, der sich etwa 300 Meter vor dem Eingang der Klamm befindet. Nach Passieren des Wimbachschlosses ist kein Durchgang mehr möglich, jedoch ist es möglich, die Klamm oberhalb zu umgehen.
Die Wimbachklamm ist von Mai bis Oktober geöffnet.
Die Leutaschklamm, Mittenwald
Die Klamm befindet sich an der Grenze zwischen Bayern und Tirol. Die Leutascher Geisterklamm bietet ein ganz besonderes Erlebnis, nicht zuletzt aufgrund der vielen Brücken und Hängewege. Hier ist es sinnvoll schwindelfrei zu sein – einige Abschnitte sind nur mit Gitterboden versehen.
Die Leutascher Ache hat sich bis zu 75 Meter tief ins Gestein gegraben. Verschiedene Wege führen durch die Klamm, die auch als Geisterklamm bekannt ist. Das geht zurück auf eine alte Sage über einen Geist, der dort hausen soll. Der Klammgeistweg (seit 2006) bietet Kindern die Möglichkeit, mehr über diesen Dämon zu erfahren (Dauer ca. 1,5 bis 2 Stunden). Der Koboldpfad (ca. 1 Stunde) beginnt ebenfalls am Mittenwalder Klammkiosk und führt entlang des Gletscherschliffs in die Klamm. Der Wasserfallsteig (ca. 20 Minuten Gehzeit, Öffnungszeiten: 10-18 Uhr) verläuft nahe dem Wasserlauf.
Die Klamm ist von Mai bis Oktober geöffnet.
Almbachklamm
Der Almbach in Südost-Bayern, der am Fuße des Untersbergs entspringt, formte diese wildromantische Klamm am Fuße des Untersbergs. Dank zahlreicher Brücken und Stege wurde dieses Naturschauspiel in Marktschellenberg begehbar gemacht. Am Eingang der Klamm kann die älteste Marmorkugelmühle Deutschlands bewundert werden. Bei der knapp drei Kilometer langen Wanderung durch die zauberhafte Schlucht der Almbachklamm findet man viele schattenspendende Bäume und erfrischendes Wasser, das die Luft abkühlt.
Die tiefe Schlucht entlang des Almbaches wurde mit 29 Brücken, Stegen, 320 steinernen Stufen und einem Felsentunnel geschaffen. Bei der Wanderung durch die Almbachklamm überqueren Besucher Stege und Brücken, während der kristallklare Wildbach unter ihnen talwärts rauscht.
Normalerweise ist die Almbachklamm von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet, aber die Öffnungszeiten können je nach Witterung variieren. Schmelzwasser im Frühling oder Sommergewitter können kurzfristige Sperrungen verursachen.
Giessenbachklamm
Die Giessenbachklamm besteht aus drei Abschnitten: der Vorderen, Mittleren und Hinteren Gießenbachklamm.
Der erste Teil, die Vordere Gießenbachklamm, erstreckt sich über etwa 350 Meter entlang der südlichen Seite und liegt etwa 60 Meter über dem Gießenbach. Der Zugang erfolgt über 190 Stufen vom Kraftwerk aus. Um dorthin zu gelangen, kann man die Bleier Sag im Kiefersfeldener Ortsteil Breitenau besuchen, wo sich auch ein imposantes Wasserrad befindet – das größte, funktionierende Wasserrad Bayerns. Mit einem Durchmesser von 8 Metern erzeugt es jährlich 11.000 kWh Strom.
Direkt oberhalb der Klamm befindet sich ein Stausee, der ein kleines Wasserkraftwerk unterhalb der Klamm über ein Rohr speist. Dadurch fließt nur ein Teil des Gießenbachwassers durch die Klamm.
Weiter oben liegt die bewirtschaftete Schopperalm (von Mai bis Anfang Oktober geöffnet). Tipp für Familien: Von der Alm kommt man zu einem Rundwanderweg. Südlich in etwa 600 Metern Entfernung befindet sich der Trojerhof mit seiner Kapelle, einer der ältesten Bergbauernhöfe Bayerns.
Im weiteren Verlauf des Gießenbachs flussaufwärts folgt nach der Schopperalm die nicht zugängliche Mittlere Gießenbachklamm. Dem Tal folgend, kurz vor der Mündung des Alpbachs, befindet sich die Hintere Gießenbachklamm. Von der Gießenbachtalstraße aus ist sie teilweise sichtbar.
Die Gießenbachklamm bei Kiefersfelden bietet sich als idealer Familienausflug an. Die Wanderung ist sehr einfach und daher auch für Kinder geeignet, die vielleicht nicht so gern laufen. Die Klammwanderung eignet sich auch ideal für einen Halbtagesausflug
Weißbachschlucht
Im Berchtesgadener Land windet sich der Weißbach, unterhalb der Deutschen Alpenstraße, zwischen den Orten Weißbach und Schneizlreuth, durch eine imposante Schlucht – die Weißbachschlucht. Der Einstieg befindet sich am Mauthäusl.
Die steilen Felswände des fast 1.600 Meter hohen Ristfeuchthorns, die sich im Westen erheben, verleihen der Schlucht eine beeindruckende Tiefe. Das wilde Wasser sprüht weiß und stürzt in Kaskaden oder sammelt sich in Gumpen. Der Weg führt auf einem auf- und absteigenden Pfad, abwechselnd auf beiden Ufern des Weißbachs entlang. Am Ende der Klamm erwartet den Besucher ein sieben Meter hoher Wasserfall.
In Schneizlreuth besteht die Möglichkeit, den Weg zu verlassen oder die Schlucht aus einer anderen Perspektive in umgekehrter Richtung zu erleben. Zurück zum Mauthäusl müssen dann etwa 120 Höhenmeter überwunden werden. Die Gesamtstrecke beträgt ungefähr fünf Kilometer.
Welche Klammen gibt es im Allgäu?
Breitachklamm
Im Allgäu gibt es ebenfalls beeindruckende Klammen, die abenteuerlustige Bayern-Urlauber in ihren Bann ziehen. Eine der bekanntesten ist die Breitachklamm bei Oberstdorf. Durch die tief eingeschnittene Schlucht führt ein gut ausgebauter Wanderweg entlang des tosenden Flusses, der sich seinen Weg durch die Felswände bahnt. Die gewaltigen Gesteinsformationen und sprühenden Wasserfälle bieten ein imposantes Naturschauspiel, das Wanderer und Naturfreunde gleichermaßen in seinen Bann zieht.
Die Breitachklamm erstreckt sich vom Oberstdorfer Ortsteil Tiefenbach bis ins benachbarte Kleinwalsertal in Österreich. Sie ist die tiefste Felsenschlucht Mitteleuropas. Die Anfahrt ist normalerweise von beiden Seiten aus möglich. Ein Ausflug lohnt sich auch, wenn es regnet: Je mehr Wasser fließt, desto imposanter wirkt die Klamm. Die Breitach ist ein circa 20 Kilometer langer Gebirgsfluss, entspringt im Kleinwalsertal und vereinigt sich bei Oberstdorf mit Stillach und Trettach zur Iller. Als am Ende der letzten Eiszeit, vor gut 10.000 Jahren, die Gletscherschmelze einsetzte, bohrte sich der Fluss Breitach nahe dem heutigen Oberstdorf durch den Fels. Es entstand eine beeindruckende Schlucht, 2,5 Kilometer lang und 150 Meter tief.
Die Breitachklamm wurde 1904 durch einen Wanderweg zugänglich gemacht. Echter Pluspunkt: Man kann sie zu jeder Jahreszeit besuchen. Im Winter fasziniert die Schlucht als ein bizarres Wunderland aus Eis und Schnee.
Starzlachklamm
Die Starzlachklamm wurde durch die gleichnamige Starzlach geformt, die auf einer Höhe von 1.070 m zwischen dem Grünten und dem Wertacher Hörnle entspringt und von zahlreichen Seitenbächen gespeist wird. Das Wasser stürzt in der Klamm über mehrere Wasserfälle hinab und sucht sich seit Jahrtausenden einen Weg durch die Felsabstürze, wobei es sich durch kesselförmige Wassermühlen zwängt. Die Felswände der Klamm beherbergen fossilführende Gesteine, in denen sogar Nummuliten entdeckt werden können. Dadurch wird die Starzlachklamm, auch als Nummulitenklamm bezeichnet. Sie ist geprägt von den münzenförmigen Tierresten mit Kalkschalen, die vor etwa 30 Millionen Jahren während der Alpenbildung im Meeresschlamm des Mitteloligozäns verschwanden. Geologen und Petrographen finden in der Klamm rund 15 verschiedene Arten von Nummuliten, zusammen mit Stadschiefer und Erzkalken. Interessanterweise können auch Versteinerungen der seltenen Krabbe Xanthopsis sonthofenensis in der Starzlachklamm entdeckt werden.
Charakteristisch für die Starzlachklamm sind die imposante Nebenklamm, die den Besucher in eine wilde und romantische Welt entführt, der beeindruckende Einbruch des torartigen Felsdaches und die trockenen Wassermühlen. Die Wassermühlen sind das Ergebnis von Steinen, die in Löcher fallen und vom Wasser herumgewirbelt werden, wodurch im Laufe der Zeit Hohlräume in den Felsen entstehen.
Die Starzlachklamm dient als Ausgangspunkt für Wanderungen, Canyoning und ermöglicht zahlreiche weitere naturnahe Erlebnisse. In den Städten Sonthofen, Immenstadt und den umliegenden Gemeinden gibt es eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten.
Geöffnet ist die Klamm von Mai bis Ende Oktober.
Eistobel
Die Eistobelschlucht im Westallgäu, zwischen Oberstaufen und Isny, hat sich ebenfalls am Ende der letzten Eiszeit gebildet. Während dieser Zeit grub sich die Abflussrinne der schmelzenden Gletscher immer tiefer ins Gestein. Heutzutage führt ein sicherer Weg über eine Strecke von 3,5 Kilometern durch dieses beeindruckende Naturschauspiel. Die Besucher werden von spritzenden Wasserfällen und Kaskaden, bis zu fünf Meter tiefen Strudeltöpfen, riesigen Felsblöcken und steilen Felswänden begeistert.
Auf diesem Weg wird man auch auf eine Reise durch die Erdgeschichte mitgenommen. Dank der unterschiedlichen Schichtung der Gesteinsschichten im Eistobel kann man auf kurzer Distanz einen geologischen Zeitraum von mehreren Millionen Jahren zurückverfolgen. Dies entspricht in etwa einem Abstieg ins Erdinnere von 900 Metern!
Geöffnet ist der Eistobel von Mai bis November.
Klammwandern in Bayern mit Kindern
Wo Wasser vorhanden ist, gibt es auch Leben. Und wo Leben existiert, gibt es immer etwas zu entdecken! Eine Wanderung mit kühlem Nass zu kombinieren, ist somit für Kinder immer ein echtes Erlebnis. Klammwanderungen in Bayern eignen sich hervorragend für dieses Vorhaben. Darüber hinaus üben enge Klammen und Schluchten einen besonderen Zauber auf Kinder (und Erwachsene) aus. Es ist faszinierend, wie das Wasser lautstark spritzt und gurgelt, während es sich seinen Weg durch die Schlucht bahnt.
Damit die Kinder nicht schon gleich zu Beginn die Laune verlieren, sind genügend Proviant, festes Schuhwerk und Wechselkleidung ein Muss auf dem Weg durch die Klamm. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, besonders kleinen Kindern eine Seilsicherung anzulegen. Vor allem an rutschigen und weniger gut gesicherten Pfaden bietet dies Schutz vor Unfällen und ermöglicht es den kleinen Entdeckern dennoch, die Klamm ein Stück eigenständig zu erkunden.
Ebenfalls empfehlenswert für kleinere Kinder, die die Strecke noch nicht allein bewältigen können, ist eine bequeme Kraxe. In einer Klamm ist kein Platz für einen Kinderwagen – mit der Kraxe sind die Wege aber meist einfach begehbar. So können die Kleinen unterwegs pausieren oder ein Nickerchen machen und man kommt trotzdem vorwärts.
In einer Klamm kann es ziemlich laut werden. Das ohnehin laute Rauschen der Wildbäche findet an den Wänden der Klamm Widerhall und erscheint noch lauter. Vor allem kleinen Kindern und auch Hunden kann dieser Lärm Angst machen. Hier ist ein Gehörschutz für empfindliche Kinder ein prima Tipp! In einer Klamm gibt es zudem meist wenig oder nur schwach beleuchtete Tunnel. Wenn man jedoch eine Taschenlampe – oder noch besser eine Stirnlampe – mitnimmt, kann aus einem beängstigenden, dunklen Loch eine faszinierende Entdeckungstour werden.
Die schönsten Klammwanderungen mit Kindern
Wenn es darum geht, die Schönheit der Natur mit der ganzen Familie zu genießen, ist das Klammwandern mit Kindern eine großartige Möglichkeit, unvergessliche Abenteuer zu erleben. Die bayerischen Alpen bieten eine Vielzahl von Klammen, die speziell für junge Entdecker geeignet sind. Eine der beliebtesten ist die Almbachklamm bei Marktschellenberg. Der Weg entlang des tosenden Gebirgsbaches führt durch schattige Wälder und vorbei an beeindruckenden Felsformationen. Hier können Kinder ihre Geschicklichkeit auf kleinen Kletterpassagen testen und sich wie echte Abenteurer fühlen. Der gut gesicherte Wanderweg sorgt dafür, dass die Eltern entspannt zusehen können, wie ihre Kinder die Natur erkunden.
Für die ganz kleinen Naturfreunde ist die Partnachklamm nahe Garmisch-Partenkirchen perfekt geeignet. Hier führt ein barrierefreier Holzsteg entlang des klaren Gebirgsbaches und bietet einen sicheren Zugang zur faszinierenden Welt der Klammen. Die Kinder können das sprudelnde Wasser beobachten und spaßige Spiele im kühlen Nass genießen.
Die Leutascher Geisterklamm ist ebenfalls ein ideales Ziel mit Kids. Hier können die kleinen Entdecker auf den Spuren eines Geistes wandeln! Direkt am Einstieg zum Wasserfallsteig beginnt der zweite Weg der Leutaschklamm, der Koboldpfad. Entlang des Koboldpfades warten mehrere Infotafeln auf den Besucher, die auf eine unterhaltsame und kindgerechte Weise etwas über die Entstehung der Leutaschklamm und deren Geheimnisse erzählen. Gleich auf den ersten 500 Metern lockert die Sage rund um die Leutaschklamm den Aufstieg zum Gletscherschliff auf.
Klammwanderungen mit Kindern sind nicht nur ein unterhaltsames Abenteuer, sondern auch eine wertvolle Lernerfahrung. Während sie die Natur erkunden, lernen die Kinder spielerisch über Flora und Fauna und entwickeln ein Verständnis für die Bedeutung des Umweltschutzes. Außerdem stärkt das gemeinsame Erlebnis in der Natur den Familienzusammenhalt und schafft bleibende Erinnerungen. Also packt die Rucksäcke und schnappt euch eure kleinen Abenteurer – die Klammen in Bayern warten darauf, erkundet zu werden!
Klammwanderungen im Winter
Verschneiten Felswände und Eiszapfen verleihen der Klamm im Winter eine magische Atmosphäre, die alle Wanderer in ihren Bann zieht.
Eine Klammwanderung im Winter bietet ein einzigartiges Naturerlebnis und die Möglichkeit, die Schönheit der Landschaft fernab von Skipisten und überlaufenen Wegen zu genießen. Tauche ein in die Winterwunderwelt der Klamm und lass dich von ihrer zauberhaften Atmosphäre verzaubern!
Beim Wandern durch die Klamm im Winter solltest du jedoch einige Dinge beachten: Achte auf festes Schuhwerk mit gutem Profil, um auf vereisten Stellen sicheren Halt zu haben. Ziehe warme Kleidung an, die dich vor Kälte und Feuchtigkeit schützt. Es empfiehlt sich auch, Wanderstöcke mit Spitzen oder Schneetellern zu verwenden, um den Halt im Schnee zu verbessern.
Im Winter geöffnet sind folgende Klammen:
- Partnachklamm
- Breitachklamm
- Leutaschklamm (Koboldpfad und Klammgeistweg können das ganze Jahr über begangen werden)
Tipps und Tricks
Für eine Klammwanderung in Bayern oder eine Klamm im Allgäu solltest du einige Dinge beachten:
- Informiere Dich im Voraus über den Zustand und die Schwierigkeitsgrade der Wege in der Klamm
- Packe genügend Wasser und Snacks ein, um Dich während der Wanderung zu versorgen
- Achte auf festes Schuhwerk und angemessene Kleidung, da es in einer Klamm oft feucht und rutschig sein kann
- Berücksichtige die Wetterbedingungen und prüfe, ob die Klamm auch bei Regen sicher begehbar ist
- Respektiere die Natur und halte Dich an die geltenden Regeln und Verhaltenshinweisen
In Bezug auf Tickets: In einigen Klammgebieten ist es möglich, Tickets im Voraus online zu kaufen, um Wartezeiten am Eingang zu vermeiden. Informiere Dich also am besten auf der Website oder beim Betreiber der Klamm über die Möglichkeiten des Ticketkaufs.
In Bezug auf Haustiere: In vielen Klammgebieten sind Hunde erlaubt, jedoch müssen sie oft an der Leine geführt werden. Informiere Dich auch hier im Voraus, ob Hunde in der Klamm gestattet sind und ob es spezielle Regelungen oder Einschränkungen gibt.