HOKA Tecton X 3

HOKA Tecton X 3 – Testbericht

Inhaltsverzeichnis

Ich hatte das Glück, den HOKA Tecton X 3 auf verschiedensten Trails der schwäbischen Alb sowie auf einer Tour zur Zugspitze testen zu können. Möglicherweise waren meine Strecken nicht ganz so lange wie die des letztjährigen Siegers des UTMBs, Jim Walmsley, welcher in einem Prototyp dieses Schuhs nach 170 km und gute 9.000 Hm die Zielline als Erster erreicht hat, aber ich war mindestens genauso happy.

Aber von vorne...

Langersehnt stand eines vormittags ein blauer Schuhkarton mit dem HOKA-Schriftzug vor meiner Haustür. Ich hatte mich schon sehr gefreut, die Möglichkeit zu bekommen, das neue Modell der Tecton-Serie auf meinen Hometrails ausführen zu können. Vor allem war ich auf die Carbonplatte, welche im Schuh verbaut ist, sehr gespannt, da ich bisher nur Gutes darüber gehört und gelesen hatte, selbst aber noch keine Erfahrungen damit sammeln konnte.

Also fix die Schachtel geöffnet und das Verpackungspapier entfernt, hielt ich die neue Fußbereifung der nächsten Wochen in der Hand. Da ich mit 48 eine recht große Schuhgröße habe, bin ich in gewohnter Regelmäßigkeit erstaunt, wie HOKA es schafft, so viel tollen Schuh mit so wenig Gewicht auszustatten (300 Gramm je Schuh).

Vortrieb und Federung dank Karbonfaserplatte

HOKA Tecton X 3
Der Tecton X 3 ist ein echter High-Tech-Laufschuh

Optisch sagte mir die Farbvariante in blau/rot sehr zu. Die Strumpfmanschette, welche den Schuh verlängert und die Knöchel umschließt, kannte ich bis dato nur von den neuesten Fußballschuhen, fügt sich aber toll in das Bild eines High-Tech-Laufschuhs ein und schützt zudem vor dem Eindringen von kleinen Steinen oder Dreck. Das Highlight des Schuhs ist die integrierte Karbonfaserplatte in der Mittelsohle, welche dem Schuh die nötige Steifigkeit verpasst und durch die Energierückgewinnung zudem für ordentlich Vortrieb beim Laufen sorgt. Des Weiteren ist eine Megagrip-Sohle von Vibram verbaut, die auch bei nassem und rutschigem Untergrund den richtigen Halt bieten soll. Außerdem kommt der Schuh mit einem symmetrischen Fußbett, das einer schnellen Ermüdung vorbeugt, sowie sehr leichten Verbundsstoffen und einem atmungsaktiven Obermaterial, das für die nötige Belüftung sorgt.

Um meiner Aufregung ein schnelles Ende zu bereiten und ein erstes Gefühl für den Schuh zu bekommen, bin ich also fix  hineingeschlüpft und den  Hausflur hoch und runter gerannt. Dabei fiel mir sofort die leicht federnde Eigenschaft der Karbonplatte auf. Ehrlicherweise hatte es im ersten Moment etwas von einem „Känguru-Laufstil-Gefühl“. Wer im Duden dazu nichts findet, hier meine ganz persönliche Interpretation: „Leicht federndes Laufen, mit angenehmem Vortrieb und einem Gefühl von Leichtigkeit und Tempo (neben den Trails dieser Welt auch ideal auf Fließen und Parket;) ).

Der Praxistest

Tecton X 3 Actionbild
Der Tecton X 3 hält in jedem Gelände stand

Als es dann endlich 12 Uhr und Zeit für die Mittagspause war, hieß es anschnallen bzw. anschnüren und losdüsen. Wobei das Hineinschlüpfen in die Schuhe durch die Garmaschen nicht ganz so schnell ging, mit etwas Übung aber problemlos funktionierte. Direkt auf den ersten Metern nach der Haustür merkte ich dann auch sofort, was diesen Schuh von anderen unterscheidet. Durch das Karbon fühlt sich das Laufen mit dem HOKA Tecton X 3 tatsächlich an wie auf einer Rennbahn, weniger Le Mans, mehr Chamonix, aber auf alle Fälle schnell und ausdauernd. Gerade auf hartem Untergrund wie trockenen Waldwegen, Schotter- oder Wirtschaftswegen rennt dieser Schuh schon fast von allein und man verfällt sehr schnell der Versuchung, bereits auf den ersten Kilometern “all in” zu gehen, da der Schuh einfach so viel Spaß macht.

Getestet in den Alpen und im Killertal

Zugegebenermaßen fanden meine Trainings- und Testläufe in den letzten Wochen nicht in Frankreich statt, sondern wie oben erwähnt, bin ich die Trails im schönen Killertal hoch und runter gerannt, egal ob verwurzelt, schlammig oder auch mal Waldautobahn; außerdem habe ich den Schuh auch auf einer Trekkingtour in den Alpen getragen. Aber egal wo dieser Schuh im Einsatz war, ist es schon sehr erstaunlich, wie sich scheinbar völlig selbstverständlich und ohne großes zutun ein flowartiger Zustand einstellt.  Wer bereits in HOKA-Trailschuhen unterwegs ist, kennt sicherlich diese einzigartige Kombination aus Leichtigkeit, Grip und guter Dämpfung. Und wenn ihr euch jetzt noch vorstellt, ständig ganz leicht bergab zu laufen, dann habt ihr das Gefühl, was das Laufen mit diesem Schuh so außergewöhnlich macht!

Dank Vibram-Sohl und Stollen hat man mit dem Tecton X 3 immer volle Kontrolle

Volle Sicherheit dank Vibram-Sohle

Bergab bietet die Sohle ausreichend Schutz vor Stößen und durch die Vibram-Sohle hatte ich immer genug Grip und konnte auch auf feuchten Trails mit Vollgas bergab rennen. Auf längeren Läufen oder bei der Trekkingtour auf die Zugspitze waren die Schuhe immer angenehm leicht zu tragen, und durch das moderne Fußbett stellte sich auch nach mehreren Stunden keine Ermüdung der Füße ein.

Was nun, kaufen oder nicht ?

Ich kann nur sagen, dass dieser HOKA Tecton X 3 der beste Trailschuh ist, den ich in den letzten 10 Jahren als Trailläufer getragen habe! Er vereint meiner Meinung nach alles, was ein moderner Schuh im Gelände braucht, mit dem Bonus, dass er durch die Karbontechnologie unglaublich schnell nach vorne drängt. Die Preiskategorie in der dieser Schuh unterwegs ist (UVP 250 €), ist sicherlich nicht unerheblich, aber wenn man in Betracht zieht, was an Entwicklung und Material im Hoka Tecton X3 steckt, spielt dieser in seiner ganz eigenen Liga. Wer also gerne viel und schnell unterwegs ist, eventuell auch das ein oder andere Trailrennen im Kalender stehen hat, oder einfach Spaß & Freude daran hat, neue Technologien und Entwicklungen auszuprobieren, dem kann ich diesen Schuh nur wärmstens empfehlen.

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Bergfreund Gastautor

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