Traumhafter Ausblick auf die Natur der Himlung-Region in Nepal

Expedition zum Pokharkhang (6.372 m): Erfahrungsbericht aus der Himlung-Region in Nepal

Vier junge Bergsteiger aus den DAV-Sektionen Ulm, SSV Ulm 1846 und Pforzheim haben sich einen Traum erfüllt. Sie reisten nach Nepal, um einen hohen und kaum bekannten Gipfel zu besteigen. In diesem Reisebericht erzählen sie von ihrer Expedition zum Pokharkhang, vom Trekking in Nepal durch die Himlung-Region und von den Eindrücken, die sie inmitten der rauen Bergwelt des Himalayas gesammelt haben.

Inhaltsverzeichnis

Von München nach Koto: Der Beginn der Nepal Reise

Unsere Nepal Reise begann am 1. März 2025 am Flughafen München. Wir flogen über Istanbul nach Kathmandu und erreichten die Hauptstadt Nepals nach etwa elf Stunden am nächsten Vormittag. In Kathmandu holten wir die erforderlichen Permits für die Besteigung des Pokharkhang. Damit war der erste Schritt unserer Himalaya Expedition geschafft.

Am 3. März starteten wir früh morgens um sechs Uhr in Richtung Norden. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir noch nicht, wie herausfordernd das Autofahren in Nepal sein kann. Die Straßen waren holprig und teilweise abenteuerlich. Wir fuhren vorbei an langen Kolonnen von Lastwagen und erreichten schließlich die Stadt Besisahar auf einer Höhe von etwa 760 Metern. Dieser Ort ist ein beliebter Ausgangspunkt für Trekkingtouren und Expeditionen in die Himlung-Region.

Nach einer kurzen Pause wechselten wir in Jeeps. Ab hier war die Strecke nur noch mit Allradfahrzeugen befahrbar. Die Pisten waren schmal und verliefen entlang steiler Abhänge. Wir arbeiteten uns langsam weiter hinauf bis nach Koto auf 2.600 Metern. Dort begann unser Trek durch das Naar Phu Tal. Am Abend kamen wir erschöpft und durchnässt an. Gleichzeitig spürten wir große Vorfreude auf die kommenden Etappen unseres Bergabenteuers in Nepal.

Traumhafter Ausblick auf die Berge der Himlung-Region mit Sonnenaufgang
Ein traumhafter Bergmoment in der Himlung-Region. Foto Credits: Moritz Quincke, Fabienne Volle, Flora Voglic & Konstantin Mahrenholtz

Erfahrungen auf dem Naar Phu Trek: Warten, Staunen, Weitergehen

In Koto begann unser Trekking in Nepal. Wir wurden begleitet von einem großartigen Team aus drei nepalesischen Begleitern und zehn Mulis. Ursprünglich wollten wir am 4. März starten. Doch nicht alles ließ sich im Voraus planen. Als erstes Team der Saison, das den Naar Phu Trek mit Mulis in Angriff nahm, stießen wir auf vereiste Passagen, die für die Tiere unpassierbar waren. Erst nachdem diese Stellen vom Eis befreit worden waren, konnten wir aufbrechen. Die ungeplante Pause erhöhte unsere Spannung und verstärkte die Vorfreude auf das, was vor uns lag.

Am nächsten Tag ging es endlich los. In zwei Etappen erreichten wir das abgelegene Hochtal von Phu. Das kleine Dorf liegt eingebettet in die raue Schönheit des Himalayas. Es ist geprägt von tibetischer Kultur, steinernen Häusern und jahrhundertealten Traditionen. Dort legten wir einen Pausetag ein, um uns zu erholen und an die Höhe zu gewöhnen.

Am folgenden Tag unternahmen wir unsere erste Akklimatisationstour. Dabei überschritten wir zum ersten Mal die Marke von 5000 Metern, ein Meilenstein auf unser Trekkingtour in Nepal. Nach drei Nächten in Phu setzten wir unser Trekking fort und machten uns auf den Weg in Richtung Basislager.

Zwei Wanderer auf einem Wanderweg mitten in den Bergen der Himlung-Region
Zwischen Yakpfaden und Gletscherblicken – hier draußen zählt nur, was man trägt und was man erlebt. Foto Credits: Moritz Quincke, Fabienne Volle, Flora Voglic & Konstantin Mahrenholtz

Basislager und Akklimatisation – Vorbereitung auf den Pokharkhang

Unser Basislager errichteten wir auf etwa 4.500 Metern Höhe, in einem Hochtal, das im Sommer auch von Yak-Herden besucht wird. Von hier aus starteten wir eine vier Tage lange Akklimatisierungstour in Richtung der Nagoru-Kette. Diese beeindruckende Berggruppe besteht aus drei Gipfeln, die alle über 6.000 Meter hoch sind. Diese Etappe unseres Nepal Trekkings war nicht nur körperlich fordernd, sondern auch landschaftlich spektakulär.

In einem provisorischen Hochlager auf rund 5.000 Metern versuchten wir zwei Besteigungen. Zwei von uns erreichten den Gipfel des Nagoru East auf 6.116 Metern. Es war die zweite dokumentierte Besteigung dieses abgelegenen Berges. Nach dem erfolgreichen Gipfelversuch kehrten wir gemeinsam ins Basislager zurück und gönnten uns einen wohlverdienten Pausetag.

Anschließend stiegen wir weiter auf zum Advanced Basecamp auf knapp 5.000 Metern. Unsere nepalesischen Begleiter hatten diesen Lagerplatz bereits vorbereitet, während wir noch auf Akklimatisationstour waren. Der Ausblick von dort war beeindruckend. Wir waren umgeben von mächtigen 7.000ern, darunter auch der bekannte Himlung. Die Kulisse verstärkte unsere Motivation und ließ uns den Respekt vor dem bevorstehenden Gipfelversuch deutlich spüren.

Zwei Zelte in der Natur in der Himlung-Region bei Nacht mit leuchtenden Sternen am Himmel
Zelte, tausend Sterne – und die Stille der Natur in Nepal, die alles andere vergessen lässt. Foto Credits: Moritz Quincke, Fabienne Volle, Flora Voglic & Konstantin Mahrenholtz

Der Gipfelversuch des Pokharkhang

Nach einer kurzen Erkundungstour vom Advanced Basecamp aus begannen wir den Aufstieg zum Hochlager auf etwa 5.700 Metern. Da es keine aktuellen Informationen über den Zustand des Gletschers gab, beobachteten wir das Gelände mit dem Fernglas und werteten Kartenmaterial von der gegenüberliegenden Talseite aus. Unsere Route planten wir selbstständig und konnten sie wie vorgesehen umsetzen. Ein typisches Beispiel für die Eigenverantwortung, die viele Nepal Trekkingtouren mit sich bringen.

Im Hochlager errichteten wir unsere Zelte auf einem Gletscherplateau. Diesen Platz hatten wir zuvor sorgfältig sondiert und mit einem schützenden Wall gesichert. Die Nacht war extrem kalt mit Temperaturen um minus 25 Grad Celsius. Eingepackt in unsere dicken Schlafsäcke genossen wir dennoch unser Expeditionsessen, inklusive Mousse au Chocolat als Nachtisch.

Am nächsten Morgen machten sich drei von uns auf den Weg zum Gipfel. Eine Teilnehmerin musste im Zelt bleiben, da sie an einer Mandelentzündung mit Fieber und Schüttelfrost litt. Auf etwa 6.000 Metern Höhe mussten wir den Aufstieg abbrechen. Ein Teammitglied hatte zunehmend mit der Höhe zu kämpfen. Wir entschieden uns gemeinsam für den Rückweg. Damit endete unser Versuch, den Pokharkhang zu besteigen. Auch wenn wir den Gipfel des Pokharkhang nicht erreichten, war dieser Abschnitt unserer Nepal Reise eine wertvolle Erfahrung. Gesundheit und Sicherheit hatten für uns oberste Priorität.

Eine Person oben am Gipfel mit schneebedeckten Bergen im Hintergrund
Der Gipfel des Nagoru East ist erreicht, aber das echte Abenteuer beginnt mit dem Blick in die Ferne. Foto Credits: Moritz Quincke, Fabienne Volle, Flora Voglic & Konstantin Mahrenholtz

Abstieg, Rückreise und Kathmandu: Abschluss unserer Nepal Reise

Noch am selben Tag stiegen wir bis zum Advanced Basecamp ab. Diese Entscheidung erwies sich als richtig, denn das Wetter verschlechterte sich schneller als erwartet. In den folgenden drei Tagen wanderten wir über Phu und den beeindruckenden Naar Phu Trek zurück nach Koto. Diese letzte Etappe unseres Trekkings in Nepal war geprägt von Reflexion und dem Gefühl, etwas Besonderes erlebt zu haben.

Von dort aus fuhren wir mit dem Jeep über die holprige Straße zurück nach Kathmandu. Nach insgesamt 21 Tagen auf unserer Trekkingtour in Nepal freuten wir uns über die erste warme Dusche und das Wiederankommen in der Zivilisation. Die letzten Tage in Kathmandu nutzten wir, um die Stadt zu erkunden, lokale Spezialitäten zu probieren und die Eindrücke unserer Expedition Revue passieren zu lassen. Am 30. März traten wir die Rückreise an. Über Istanbul flogen wir zurück nach München. Nach einem Monat voller intensiver Erfahrungen, Begegnungen und Herausforderungen kehrten wir müde, erfüllt und dankbar zurück. Unsere Nepal Reise hat uns nicht nur körperlich gefordert, sondern auch tief berührt und bereichert.

Zwei Zelte mitten im Schnee mit Felswänden und Bergen im Hintergrund
Zwischen Felswand und Fernweh: ein stiller Abschied vom Himalaya. Foto Credits: Moritz Quincke, Fabienne Volle, Flora Voglic & Konstantin Mahrenholtz

Fazit: Ein voller Erfolg

Unsere Expedition war ein unvergessliches Abenteuer. Sie hat uns körperlich und mental gefordert und uns an unsere Grenzen gebracht. Trotz Rückschlägen und notwendiger Änderungen haben wir unsere Motivation nie verloren.

Wir haben viel gelernt. Das betraf nicht nur das Bergsteigen, sondern auch die Zusammenarbeit im Team, den Umgang mit Herausforderungen und das Leben in einer fremden Kultur. Nepal hat uns mit seiner Landschaft, seinen Menschen und seiner Ruhe tief beeindruckt. Auch wenn wir den Gipfel des Pokharkhang nicht erreicht haben, war diese Nepal Reise ein voller Erfolg. Die Erfahrungen, die wir auf dieser Trekkingtour gesammelt haben, werden uns noch lange begleiten. Vielleicht kehren wir eines Tages in die Himlung-Region zurück.

Wir bedanken uns bei allen, die uns bei diesem Projekt unterstützt haben. Ob in Nepal oder in Deutschland – eure Hilfe war wertvoll. Ein besonderer Dank gilt unseren Sponsoren, ohne deren Unterstützung diese Reise nicht möglich gewesen wäre. Unser größter Dank geht auch an unser Team vor Ort. Sie haben uns sicher begleitet, uns unterstützt und mit ihrer Herzlichkeit diese Nepal Trekkingtour zu einer ganz besonderen Erfahrung gemacht.

Weitere interessante Blogartikel zu dem Thema Trekking in Nepal:

Teile den Artikel mit anderen Bergfreunden

Bergfreund Gastautor

Schreib uns einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Entdecke die passenden Produkte im Bergfreunde.de Shop

Diese Artikel könnten dir auch gefallen