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von Daniel hilfreich
Der Beitrag wurde am 27.05.19 überarbeitet
Das Material:
Merino-Kunstfaser-Gemisch, weich, geruchsarm, angenehm zu tragen.
Die Passform:
Wie bei Patagonia oft, ist das Shirt eher kastig geschnitten. Bei 1,80m und 75kg an sportlicher Statur fällt Größe L reichlich voluminös aus, vor allem aber laaang. So lang, dass mir das Shirt unter der Regenjacke hervor hängt und nass wird.
Währenddessen ist M unten herum passend, wird mir an den Schultern aber eng und die Ärmel sind etwas kurz. Vielleicht habe ich einfach keine Patagonia-Figur. All das wäre aber zu verkraften, wenn nicht andere, gravierende Mängel bestünden.
Gewicht und Packmaß:
Leicht, relativ klein, aber etwa doppeltes Packvolumen im Vergleich mit der konventionell gewebten Merino-Unterwäsche. Kann allerdings in puncto Isolation tatsächlich mit deutlich schwereren Wollpullis mithalten.
Die Verarbeitung:
An sich gut, wie von Patagonia (und generell bei dem preis) zu erwarten. Keine losen Fäden oder sonst etwas auszusetzen, zumindest zu Beginn.
Die Details:
Die Cap Air Serie ist in neuartiger 3D-Webart hergestellt, die Nähte komplett vermeidet und durch ihre loftige Struktur für eine noch bessere Wärme- und Trocknungsleistung führen soll. Clever, clever. Leider schlechter Schnitt und überhaupt nicht ansatzweise für mechanische Beanspruchung ausgelegt.
Das Wort zum Sonntag:
Eigentlich würde ich hier gerne etwas netteres über das Capilene Air Crew sagen, aber leider sind die cleveren Details der Marke Patagonia nicht wirklich angemessen. Das Shirt ist wunderbar, sehr hautschmeichlerisch und überragend warm. Aber was nützt das, wenn es wie ein Nachthemd an einem herab hängt und sich bereits bei milder (!) Nutzung in seine Bestandteile aufzulösen beginnt?
Leute, ich bin damit nicht durch Dornenhecken gekrochen, sondern habe das Shirt mal gerade zwei Monate hin und wieder unter einem Flanellhemd oder der Hardshell getragen, bei bestenfalls minimalem Rucksackgewicht (±7kg). Gewaschen bis heute noch nicht. Trotzdem löst sich der Kragensaum in seine Bestandteile auf und an den Achseln und auf der Brust- und Rückenpartie zeigen sich die ersten Zeichen von Verfilzung und Pilling. Das kann es einfach nicht sein, nicht für den Preis, nicht von Patagonia, nicht für ein Outdoorprodukt.
Fazit:
Das Ding ist so empfindlich wie mein gutes Sakko. Und ungefähr so viel hält es auch aus.
Ich würde es mir jedenfalls *nicht* noch einmal kaufen, nicht einmal fürs Büro. Das schlechteste Teil, das ich bislang von Patagonia besitze. Sorry.
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- Vorteile
- Atmungsaktiv
- Leicht
- Schnelltrocknend
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- Nachteile
- Schlechter Schnitt