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Skifelle – unerlässlich auf jeder Skitour

Inhaltsverzeichnis

Jeder Tourengeher kennt sie, jeder Tourengeher braucht sie: die Skifelle. Diese praktischen Helfer sorgen dafür, dass jeder Aufstieg während einer Skitour zum vollen Erfolg wird. Sie sind so gefertigt, dass sie ein Zurückrutschen verhindern, gleichzeitig jedoch ein Gleiten nach vorne ermöglichen. Auf diese Weise können Aufstiege auf verschneite Hänge bewältigt werden, ohne den Halt auf den Tourenskiern zu verlieren.

Früher wurden für die Fertigung von Skifellen meist natürliche Felle von Tieren verwendet. Da besonders in arktischen Gefilden Tourenski zur Bewältigung langer Strecken erforderlich waren, griff man dort auf Seehundfelle zurück. Diese wurden dann so auf die Ski montiert, dass die glatte Seite nach vorne zeigte und die einzelnen Haare des Fells ein Zurückrutschen verhinderten, indem sie sich in den Schnee gruben.

Welches Material für Skifelle

Im Gegensatz zu früher werden heute die Skifelle meist aus synthetischen Stoffen oder Gewebemischungen gefertigt. Diese gewährleisten eine noch bessere Gleitfähigkeit und einen optimalen Rückrutsch-Schutz. In vielen Fällen wird dabei auf hochwertiges Mohair zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich um eine Naturfaser, die aus den Haaren der Angoraziege gewonnen wird. Dieses Material eignet sich besonders gut für Skifelle, da es kaum Feuchtigkeit aufnimmt und auch für den Einsatz bei extremer Kälte geeignet ist.

Für lange Skitouren eignen sich also Skifelle aus Mohair besonders gut. Sie bieten eine optimale Gleitfähigkeit und sind in Sachen Robustheit den Modellen aus synthetischen Fasern meist um Längen voraus. Die Rückseite der Skifelle besteht meist aus Baumwolle, die mit synthetischen Stoffen verstärkt wurde. Somit wird für eine optimale Stabilität der Felle gesorgt, die auch die Reißfestigkeit erhöht.

  • Auf Skifelle mit Mohair Anteil zurückgreifen

Richtige Größe und passendes Spannsystem kaufen

Wie man Skifelle richtig zuschneidet
Das Mutli-Clip-System von Kohla. Für eine schnelle und erleichterte Installation sind eine Holzunterlage, Zuschneidemesse, Schablone und ausführliche Montageanleitung enthalten.

Das ist schon mal der wichtigste Schritt. Denn das Zuschneidefell darf auf keinen Fall zu klein sein, sonst wird man mit der Performance wenig Freude haben. Die Länge des Fells muss länger sein als die Länge des Skis und die Breite des Fells breiter als die breiteste Stelle des (taillierten) Skis.

Das Spannsystem mit seiner Mechanik sollte vor dem Kauf ebenso in Augenschein genommen werden. Auch wenn so gut wie alle Hersteller auf eine möglichst simple und universelle Mechanik achten, kann es bei Freeridern mit ihren extrem breiten Spitzen unter Umständen zu Größen- oder Kompatibilitätsproblemen kommen.

Die einfachste Zuschneidevariante ist natürlich die, die du dem Fachhändler überlässt. Aber dann geht ja ein Teil unserer schönen Geldersparnis gleich wieder flöten. Außerdem ist do-it-yourself doch sowieso viel schöner. Die Prozedur erfordert weder Expertenwissen noch Zauberkräfte, sondern nur ein wenig Geduld, Konzentration und Fingerspitzengefühl.

  • Länge des Fells muss länger sein als die Länge des Skis
  • Breite des Fells breiter als die breiteste Stelle des Skis
  • Auf richtiges Spannsystem achten
  • Im Zweifel zum Fachhändler

Montieren von Skifellen

Da man früher noch wenig über synthetische oder auch natürliche Klebestoffe wusste, wurden an den Skifellen einfach Laschen, Haken und Ösen montiert, die über die Ski geschlungen und fixiert wurden. Heute setzt man bei der Montage der Skifelle auf rückstandslose Klebestoffe, mit denen die Felle direkt auf die Ski geklebt werden. Zur Stabilisierung sind an den Spitzen und Enden Ösen bzw. Metallspangen verarbeitet, die im jeweiligen Bereich eingehakt werden.

Selbsthaftende Skifelle

Ganz moderne Skifelle haften sogar ohne die Verwendung von Klebstoffen rein auf Basis der Adhäsionskraft. Sie kleben aufgrund der Molekularkraft einer speziellen Folienoberfläche, die an anderen glatten Flächen haften kann. Das Prinzip ist das gleiche wie bei den Adhäsionsfolien aus PVC, die in Haushalt und Handwerk verwendet werden.

Bei Adhäsionsfellen spart man sich das Hantieren mit Schutzfolien sowie diverse weitere Umstände, die durch die Verwendung von Kleber entstehen. So werden beispielsweise einige Chemikalien überflüssig und häufiges Auf- und Abfellen ist nicht länger eine verschleißfördernde und umständliche Prozedur. Ach ja, und ganz nebenbei funktionieren Adhäsionsfälle auch bei nassen Skiern. Diese Version der Skifelle ist jedoch noch nicht sehr verbreitet.

  • Die meisten Skifelle haften mithilfe eines rückstandslosen Klebestreifens
  • Es gibt auch Skifelle, die mithilfe von Adhäsionskraft haften, diese sind aber nicht verbreitet

Skifelle selbst zuschneiden

Da sich, wie bei normalen Skiern auch, Tourenski in Größe und Länge unterscheiden, müssen die Skifelle vor dem ersten Gebrauch auf den jeweiligen Ski angepasst und zugeschnitten werden. Die hierfür nötigen Hilfsmittel sind in der Regel bei den Skifellen schon mit dabei.

Arbeitsfläche und Vorbereitung

Zunächst muss der Ski so eingespannt werden, dass er beim Zuschneiden nicht verrutschen kann. Das geht am besten, wenn man ihn seitlich auf der Kante, in zwei Schraubklemmen befestigt, aufstellt. Das ist kein Muss, der Ski kann auch liegen, doch so ist es am leichtesten. Wichtig ist, dass die Kanten, an denen die Felle zugeschnitten werden, frei zugänglich sind und sich beim Schneiden nicht bewegen. Ansonsten werden präzise, saubere Schnitte sehr schwierig. Am besten „probt“ man die Bewegung vor dem Ansetzen des Messers erst einmal „pantomimisch“, bevor man mit einem zu tiefen Schnitt das Fell ruiniert.

Methoden ohne Fixierung der Skier wie das Zeichnen einer „Schablone“ und anschließende „Ausschneiden“ des Fells empfehlen sich nicht, da sie sich trotz scheinbarer Einfachheit als langwierig, mühsam und fehleranfällig entpuppen.

Schneiden: erst hinten …

Meist muss das Fell auch an die Länge der Skier angepasst werden. Dazu hängt man das Fell an der Skispitze ein und klebt es möglichst glatt und sauber so auf den Ski, dass sich eine Seite des Fells mit der entsprechenden Ski-Kante möglichst genau deckt, während die andere Fellseite übersteht.

Zuerst schneidet den Überstand am Ende des Skis ab. Hierfür kann man alternativ zu einem scharfen Messer auch eine (große) Schere verwenden. Dabei ist darauf zu achten, dass man nur so viel abschneidet, dass der Spannhaken noch richtig befestigt werden kann.

Dessen Mechanismus unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller und bisweilen braucht es auch Zusatzwerkzeug wie ein Locheisen, um Löcher für seine Befestigung zu stanzen. Doch keine Sorge, meist muss nur mit Haushaltsüblichem wie einem Hammer ein bisschen geklopft werden. Zudem ist die Befestigung im „Beipackzettel“ der Felle erklärt – oft auch sehr klar und deutlich.

… dann an den Seiten

Erst danach kommt das seitliche Zuschneiden. Hier folgt man mit einem möglichst scharfen Messer/Cutter den Konturen, der vom Fell überdeckten Seitenkante, mit einer möglichst fließenden Bewegung und entfernt so das an dieser Seite überstehende Fell.

Am besten funktioniert der Schnitt mit einer seitlich ziehenden Bewegung von oben, wenn der Ski wie erwähnt an der gegenüberliegenden Kante eingespannt und aufgestellt ist. Außerdem sollte man den sich dabei ablösenden Fellstreifen mit der freien Hand straff spannen, um den Schnitt zu erleichtern.

Nach dem ersten Schnitt wird das Fell abgezogen und erneut aufgeklebt. Allerdings nicht zentriert, sondern mit der frisch geschnittenen Seite etwa vier Millimeter nach innen (also von der seitlichen Skikante weg) versetzt.

Dann wird die gegenüberliegende Seite auf die gleiche Weise wie eben, genau entlang der Konturen der Skikante geschnitten. Auf diese Weise bleiben die seitlichen Skikanten mit jeweils etwa 2 mm Überstand frei. Während der gleitende Kunststoffbelag der Ski-Unterseite komplett durch das Steigfell bedeckt ist. Oder, um es wirklich genau auszudrücken: der Teil der Gleitfläche, der direkten Bodenkontakt hat.

Die fertig geschnittenen Felle haben dann also die gleiche Form wie die Skier, abzüglich der Schaufelbereiche und der Kanten. Wenn die Kanten nicht frei liegen, wird man bei Querungen, Schrägaufstiegen und Fahren im Bruchharsch schnell merken, dass hier etwas nicht stimmt …

Harscheisen statt Skifelle

TSL - Harscheisen 7
TSL – Harscheisen 7

Bei besonders steilen Aufstiegen oder auch bei hartem und eisigem Untergrund kann selbst das beste Skifell nichts mehr ausrichten. Der Tourengeher wird unweigerlich nach hinten rutschen und die Tour wird zu einer richtigen Tortur, wenn sie denn überhaupt bewältigt werden kann. Für diese Situationen eignen sich spezielle Harscheisen.

Hierbei handelt es sich um Beschläge, die meist aus Aluminium oder leichtem Stahl gefertigt wurden. Die Harscheisen werden dabei direkt in die Bindung eingesetzt. Mittels spezieller Zacken, die an beiden Seiten unter dem Ski verlaufen und nach hinten gerichtet sind, wird das Zurückrutschen verhindert. Diese Zacken graben sich bei Bedarf richtig in den Untergrund und sorgen so für einen optimalen Halt. Bei der Vorwärtsbewegung lockern sich die Zacken und ermöglichen das Gleiten wie auf Skifellen.

Skifelle richtig lagern und pflegen

Damit der Tourengeher sich auch immer voll und ganz auf seine Skifelle verlassen kann, gilt es einige einfache Regeln bei der Pflege und Aufbewahrung zu beachten. Nach der Tour werden die Felle gefaltet und nicht etwa gerollt. Dafür werden sie einfach in der Mitte gefaltet, wobei sie mit der mitgelieferten Folien versehen und an der Klebefolie zusammengelegt werden. Das verhindert ein Austrocknen der Ränder sowie des Klebers. Deshalb sollte auch wirklich keine Klebestelle frei bleiben. Danach werden die Felle noch eingepackt und wenn möglich nicht offen gelagert.

Wie man Skifelle richtig zuschneidet

Vor dem Verstauen sollte man jedoch darauf achten, dass die Felle von Schnee, Eis und auch Wachs befreit sind. Denn auch das kann die Klebeeigenschaften negativ beeinflussen. Gleiches gilt übrigens auch dann, wenn man die Felle aufziehen möchte. Um diese auf Tour warmzuhalten, empfiehlt es sich, diese unter der Jacke zu tragen. Auch dürfen die Felle auf keinen Fall über Nacht im Auto gelagert werden, sondern sollten sofort an einen warmen Ort gebracht werden. Gereinigt werden die Felle am besten mit einem trockenen und sauberen Baumwolltuch.

Mit der richtigen Pflege und der richtigen Lagerung kann die Qualität der Felle besonders gut erhalten werden. Deshalb haben wir für euch eine ausführliche Anleitung geschrieben, wie ihr Skifelle am besten handhabt, pflegt und lagert.

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Bergfreund Gastautor

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