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Eisiger Start ins neue Jahr

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Michi beim Anseilen über die Route NIN. Foto: F. Miller
Michi beim Abseilen über die Route NIN. Foto: F. Miller

Bergfreunde-ProTeam-Mitglieder Michi Wohlleben und Fritz Miller punkten schwierige Eis- und Mixedrouten rund um Kandersteg.

Kandersteg ist als Eisklettergebiet zu bekannt, um es hier noch groß loben zu müssen. Ganz ohne Schwärmen geht’s aber doch nicht: Das Gebiet ist einzigartig und die Möglichkeiten sind unendlich. Vor allem für weitgereiste „Flachlandtiroler“, von denen die folgende Geschichte handelt…

Fit für harte Routen

Meine Vorbereitung auf die Eissaison war eher dürftig. Nach einer Onsight-Begehung der kühnen Route „Finderlohn“ (Sektor Staubbach, M7+, 4 SL) an Silvester fühlte ich mich dennoch fit für lange, anspruchsvolle Wasserfälle. Wie zu erwarten war Michi, bekannt als Mitglied des Salewa AlpineXtrem Teams, Ende Dezember bereits gut in Form.Im Mixedgebiet Ueschinen punktete er unter Anderem „Matador“ (M11) im 1.Versuch, nachdem er die Züge ausgecheckt hatte. Bei einem späteren Besuch flashte er die Route „Twin Towers“ (M10+, die Towers waren schon gefallen).

Michi flasht „Matador“ (M11). Foto: Archiv M. Wohlleben
Michi flasht „Matador“ (M11). Foto: Archiv M. Wohlleben

NIN – ein alter Traum

Große Route, kleine Kletterer: Michi und Fritz in NIN. Foto: J. Winkler
Große Route, kleine Kletterer: Michi und Fritz in NIN. Foto: J. Winkler

Hoch über dem Oeschinensee, exponiert und scheinbar unnahbar, verläuft eine auffällige Eisspur. Eiskletterer kennen sie seit der Erstbegehung vor 10 Jahren unter dem Namen NIN. NIN, Kurzform von Nine Inch Nails, zählt zu jenen Routen, die auch mit moderner Ausrüstung definitiv nichts für Memmen sind. Ich wollte sie trotzdem probieren…

Michi war ebenfalls für NIN zu haben. Am 2. Januar starteten wir früh morgens in Richtung Oeschinensee. Unser Plan sah vor, den Einstieg über die Untere Fründenschnur (das Schneeband in Wandmitte) zu erreichen.Die erste Seillänge, technische Kletterei im überhängenden Fels, sah nicht gerade einladend aus.

Bei fünf Bohrhaken und ein paar dünnen Gewindestiften auf 30 Metern ist klar, dass man als Kletterer gefordert ist. Wir waren es auch. Die zweite Länge begann mit ein paar Drytoolingzügen, ehe wir ins Eis starten konnten.

Die folgenden Längen haben uns schwer beeindruckt und gehören definitiv zum Anspruchsvollsten, was wir je im Eis geklettert sind. Besonders in Erinnerung blieb mir der zwei Meter ausladende „Space Funghi“ mit seinem riesigen Eiszapfen.Zum Teil haben wir diese abgeschlagen und damit den Weg für unsere und folgende Seilschaften gebahnt.

Sieht man von der „Dusche“ ab, waren die letzten beiden Seillängen gut zu klettern. Insgesamt haben wir sicher sehr gute Verhältnisse erwischt, die es uns möglich gemacht haben, diese Traumroute zu wiederholen.

Ice Climbing Festival 2011

Leider musste ich nach unserer Begehung von NIN abreisen. Michi blieb noch bis zum Ice Climbing Festival (07. – 09. Januar) und nahm auch am Mixedkletterwettkampf teil. Im Finale rutschte er unglücklich aus einem Hook, erreichte aber dennoch einen guten 6. Platz.

Nachtrag

1.       Ich möchte mich bei allen Fischen und Eisanglern für die Ruhestörung am 2. Januar durch den andauernden Eisschlag entschuldigen.

2.       Am 19. Januar konnte Michi erneut eine extrem schwierige Route im Flash klettern. Diesmal war “Tension” (M12+) im Dryland bei Innsbruck an der Reihe (ohne Eissausstieg, da nicht vorhanden).

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Bergfreund Fritz

Zum Klettern und Bergsteigen kam ich, weil etwas wie eine große Faszination für die steile Welt in mir verankert ist (und durch ein paar Zufälle). Sicher ist es zu viel zu früh für ein Fazit. Aber wenn ich auf meine mittlerweile rund 25 Kletterjahre zurückblicke, denke ich, dass ich den Bergen und Wänden viel zu verdanken habe.

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